Mundartabend in Kröv bot Heiteres und Besinnliches

Bei der Eröffnung des zehnten Mundartabends der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf stellte Bürgermeister Otto Maria Bastgen fest, dass die ältere Generation die Mundart zwar noch beherrsche, jedoch auf den meisten Schulhöfen das Platt schon ausgestorben sei. Der Mundartabend in Kröv soll dazu beitragen, dass Moselfränkisch zu erhalten und es weiter zu pflegen. Für Bürgermeister Bastgen ist der Dialekt nicht nur ein Stück Kultur und Heimat, sondern auch eine Philosophie.

 Seit zehn Jahren moderiert Gudrun Hüls-Beth den Mundartabend und erntete dafür Lob von Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Seit zehn Jahren moderiert Gudrun Hüls-Beth den Mundartabend und erntete dafür Lob von Bürgermeister Otto Maria Bastgen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Kröv. Als Veranstalter der Mundarttage ist die Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf mit dem Gemeinschaftsprojekt seit zehn Jahren mit dabei. Auch dieses Mal war der Saal im Hotel "Reichsschänke zum Ritter Götz" mit mehr als 200 Mundartfreunden bis auf den letzten Platz besetzt.

Moderatorin Gudrun Hüls-Beth, die vor einigen Monaten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, hatte als Thema des Abends "Ejunn und Ejousse" (drinnen und draußen) vorgegeben. Und damit konnten sich die Interpreten des Abends gut anfreunden.

Mit selbst komponierten Liedern eröffnete das Duo "Nochääs" (Corinna Röhl und Andrea Comes) die Veranstaltung. Die beiden Interpreten gestalten seit Jahren den Abend musikalisch und bringen mit ihren heiter-besinnlichen Liedern das Publikum in Stimmung. Moderatorin Gudrun Hüls-Beth zeigte die Probleme im "Winzerjoa" und um "Wuntda" (Winter) auf, ehe Werner Pohl aus Kinheim die Begriffe "Ejunn und ejousse" auf seine Art mit witzigen Begriffen interpretierte.

Es folgte ein Beitrag von Rosel Beitzel, gehalten in Kröver und Zeltinger Platt über die Kooh (Kuh). Ein langjähriger Aktiver der Mundart, Oswald Raach aus Trier, stellte die Komplikationen bei einer Wallfahrt nach Klausen dar, wo der heilige Kumholmich doch noch helfen konnte.

Walburga Junglen aus Kinheim war es dann, die aus ihrer Kindheit berichtete und die Unterschiede von "ejunn und ejauße" im elterlichen Weinbaubetrieb aufzeigte.

Die Kröver "Tratschweiber" Marlene Junglen, Helga Kneib und Gudrun Hüls-Beth strapazierten die Lachmuskeln der Besucher mit dem gelungenen Sketch "Dat Sofa".

Zum Thema des Abends äußerte sich Josef Müllers als Spross einer kinderreichen Familie mit einem heiter-besinnlichen Vortrag. Nochmals erzählte Oswald Raach drei Anekdoten, und anschließend fand Rosel Beitzel in ihrem Vortrag "Un da Stuuf" (in der Stube) den Christbaum aus dem Vorjahr wieder.

Das Programm des Abends schloss mit einem nachdenklichen Vortrag der Moderatorin Gudrun Hüls-Beth ab, die die Situation im Krieg mit "Erous un de Welt" (Heraus in die Welt) eindrucksvoll beschrieb. Bürgermeister Bastgen als Hausherr dankte zum Schluss den Interpreten des Abends und der Moderatorin Gudrun Hüls-Beth für ihre Verdienste um die Pflege der Mundart. Bastgen kündigte an, dass der Mundartabend in Kröv weiterhin Bestand haben soll.

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