Musik-Genuss für einen guten Zweck

Ein vollbesetztes Gotteshaus, ein beeindruckender Traben-Trarbacher Kammerchor, ein Organist, der die Tücken des Instrumentes meisterhaft umspielte: Das Benefizkonzert zur Passionszeit, dessen Erlös für die Restaurierung der Stumm-Orgel in der evangelischen Kirche zu Trarbach bestimmt ist, begeisterte die Zuhörer, die sich nach dem erbaulichen musikalischen Genuss überdies bei Wein und Speckkuchen stärken durften.

 Ein Prosit am Spieltisch der Stumm-O rgel auf das gelungene Benefizkonzert: (von links) Fördervereins-Vorsitzender Klaus Weinmann, Kantor Tilman Bruus, Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und Landtags-Präsident Joachim Mertes. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Ein Prosit am Spieltisch der Stumm-O rgel auf das gelungene Benefizkonzert: (von links) Fördervereins-Vorsitzender Klaus Weinmann, Kantor Tilman Bruus, Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und Landtags-Präsident Joachim Mertes. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Spenden von Traben-Trarbacher Winzern und Vorstandsmitgliedern des Fördervereins für die Stumm-Orgel sowie viele fleißige Helfer hatten diesen einmaligen Konzert-Abend möglich gemacht. Pfarrer Jörg-Walter Henrich freute sich besonders, Joachim Mertes, Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, in seiner Kirche begrüßen zu können und wünschte ihm schöne Erinnerungen an seinen Aufenthalt in Traben-Trarbach. Henrichs Dank galt allen Mitgliedern des Fördervereins und den vielen Spendern. Dieses Benefizkonzert zu initiieren, sei eine gute Idee gewesen.Auch Klaus Weinmann, Vorsitzender des Vereins, freute sich, dass Mertes nach Traben-Trarbach gekommen war und seinerzeit spontan die Schirmherrschaft für den Förderverein übernommen hatte.Original-Klang ist eines der Ziele der Restaurierung

Das musikalische Programm eröffnete Kreiskirchenkantor Joachim Schreiber an der Orgel mit dem Präludium f-moll aus Bachs "Wohltemperiertem Klavier". Viele Ausschnitte aus Bachs Johannes-Passion, meisterhaft präsentiert vom Traben-Trarbacher Kammerchor unter Leitung von Kantor Tilman Bruus, erfreuten neben Werken von Johann Kuhnau (1660-1722), Francis Poulenc (1899-1963) und Anton Bruckner (1824-1896). Joachim Schreiber spielte zwei Bach-Choräle aus den "Leipziger Chorälen" und eine Fuge in f-moll. Bravourös umspielte er die Tücken des Instrumentes, "aber das ist kein Dauerzustand", merkte er seufzend im Gespräch mit dem TV an. Interessiert verfolgten die Zuhörer seine Erläuterungen zur dringend erforderlichen Restaurierung der Orgel. Ein reges kirchenmusikalisches Leben habe es in Trarbach gegeben, als das Instrument, das besonders wertvolle Elemente enthalte, 1750 eingeweiht wurde. "Das Pfeifenwerk ist in einem erstaunlich guten Zustand", merkte Schreiber an. Klangproben von Registern, die Flötentöne, Streichinstrumente und Bläser nachahmten, ergänzten seinen Vortrag. Die erste Restaurierung im Jahre 1891 passte das Instrument dem damaligen romantischen Klangideal an. 1935 wurde sie dem norddeutschen Barockideal angeglichen. Mit der jetzt geplanten Restaurierung wird die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes angestrebt. "Dann wird es hier einen musikalischen Schatz geben, den man jetzt nur ahnen kann", sagte Schreiber.Joachim Mertes lobte in einer launigen Rede das "wunderbare Konzert", die Ehrenamtlichkeit und zollte Tilman Bruus und Joachim Schreiber viel Anerkennung. "Stumm-Orgeln sind etwas ganz Besonderes", sagte Mertes, der dem Projekt viel Erfolg wünschte.ExtraAusschreibung: Die Ausschreibung zur Restaurierung der Stumm-Orgel ist gestern Orgelbaufirmen in der Region zugeschickt worden. "Dann werden wir wissen, was auf uns zukommt", sagt Vereinsvorsitzender Klaus Weinmann, der optimistisch ist, dass weitere Spenden auf das Konto des Vereins eingehen werden (Sparkasse Mittelmosel EMH, Konto-Nr. 321 534 96, BLZ 587 512 30). Am Freitag, 28. März, lädt der Vorstand um 19 Uhr ins Hotel "Goldene Traube" zur Jahreshauptversammlung ein.

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