Musikalisch reich beschenkt

Bengel. Die Chorgemeinschaft Bengel erarbeitete mit Unterstützung des Orchesters "Sofioter Solisten", dem Organisten Klauspeter Bungert und mehrerer Gesangssolisten ein anspruchvolles Weihnachtsprogramm. Die Zuhörer in der vollbesetzten Quirinus-Kirche in Bengel konnten sich vom hohen Niveau aller Akteure überzeugen.

Zum Eingang erklang der dreisätzige "Winter" aus Antonio Vivaldis "Jahreszeiten", dargeboten von den "Sofioter Solisten" unter ihrem Dirigenten Plamen Djaurov. Jordan Georgiew war der begnadete, leichthändige Violinsolist dieses überaus populären barocken Meisterwerks. Mozarts "Spatzenmesse" KV 220 ist mit Trompeten und Pauken festlich besetzt und das vokale Solistenquartett - Wiebke Goetjes (Sopran), Iskra Balalova (Alt), Norbert Kleinhenn (Tenor) und Horst Lorig (Bass) - überzeugte unter der souveränen Stabführung des Chorleiters Karl Laas durch stimmliches Potenzial und Ausdruckskraft. Im lieblichen "Laudate Dominum" KV339 für Sopran, Chor und Orchester erweist sich die Sopranistin Wiebke Goetjes als absolut perfekte Besetzung. Mit ihrem warmen Sopran-Timbre umschmeichelt sie die Mozartschen Linien und lässt die Töne leicht und elegant dahinperlen. Nach der zarten Motette "Ave verum corpus" KV 618, Georg F. Händels "Halleluja" und W.C. Briegels "Gloria" war der letzte Beweis erbracht, dass der Laienchor und das Orchester bestens harmonieren und einen runden, geschlossenen Klangkörper darboten. Der Trierer Organist Klauspeter Bungert begleitete souverän und aufmerksam durch wesentliche Programmteile dieses Musikfestes. Besonders angetan war das Publikum vom "a cappella"-Vortrag der Chorgemeinschaft "Der Morgenstern ist aufgedrungen" von Michael Praetorius (1571-1621). Einen solistischen Glanzpunkt setzte die Sopranistin Wiebke Goetjes dann mit dem "Ave Maria" des Florentiners Giulio Caccini (1550-1618). Emotional ergreifend, tiefgründig und mit musikalischem Instinkt besticht ihre Gesangskunst. Mit Camille Saint-Saens' "Tollite hostias" und Händels Weihnachtslied "Tochter Zion, freue dich", in welches der Dirigent Karl Laas das Auditorium zum Mitsingen einlud, setzten die Akteure den feierlichen Schlusspunkt. Chor, Orchester und die Solisten erhielten ihren wohlverdienten Beifall. Die Ausführenden bedankten sich mit zwei Zugaben und verabschiedeten das Publikum stimmungsvoll und musikalisch reich beschenkt in die vorweihnachtliche Nacht.

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