Neuer Appetit auf Bernkastel-Kues

BERNKASTEL-KUES. (cb) Uniformität und Verödung: Den Innenstädten droht Ungemach. In Bernkastel-Kues soll dies mit vereinten Kräften verhindert werden.

"Leidenschaftlicher Kämpfer für die Innenstadt." So überschrieb der Trierische Volksfreund vor fast genau einem Jahr einen Bericht über Günther Hees aus Bernkastel-Kues. Der Seniorchef des Modehauses Hees setzt sich seit vielen Jahren mit der Situation in den Innenstädten auseinander. In Briefen an führende Politiker, zuletzt an den neuen Bundespräsidenten Horst Köhler, macht er sich für eine Rettung der Innenstädte stark und bittet um Unterstützung. Für sein Engagement in der Stadt Bernkastel-Kues erhielt er 2002 den ersten Gewerbepreis der Stadt Bernkastel-Kues. Dass Günther Hees am Dienstabend bei der Gründungsversammlung der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues ( TV vom 4. November) dabei war, versteht sich von selbst. "Jeder muss da mit Begeisterung dabei sein", sagte er im Gespräch mit dem TV . Mit Hilfe der Entwicklungsagentur sei es möglich, das Umland wieder verstärkt in die Geschäfte im Stadtzentrum zu ziehen. Sein Sohn Victor ist Vorsitzender der Entwicklungsagentur. "Die Marke Bernkastel-Kues muss wieder im Vordergrund stehen", forderte er. "Das Herz muss wieder richtig schlagen", ergänzte Wolfgang Pastor, Vorsitzender des Werbekreises. Und das Herz sei nun einmal die Altstadt. Er ist froh, dass ein Teil der Arbeit nun professionell gemanagt wird. "Damit waren wir überfordert, dazu fehlt uns die Qualifikation", sagte er. Pastor bittet aber gleichzeitig um Geduld: "Fünf Jahre setze ich an." Erst dann könnten sich Strukturveränderungen zeigen. Stefan Krebs, Vorsitzender des "Gastronomischen Spiegels" und damit der Sprecher der alt eingesessenen Lokal- und Café-Betreiber, hofft auf einen Qualitätsschub im gastronomischen Bereich. "Die etablierten Gastronomen sollen sich weiter nach vorne bringen, die Billigschiene soll in den Hintergrund gedrängt werden", sagte er dem TV . Ein Ziel: Die Einheimischen und die Menschen aus dem Umland sollen die Lokale auch in der Saison besuchen und nicht nur vornehmlich in der kälteren Jahreszeit. Das Schlemmer-Scheckheft (der TV berichtete) zielt zwar auf den Winter ab, soll aber Appetit auf eine Ganz-Jahres-Nutzung der Lokale durch die Einheimischen machen. "Wir haben davon schon 50 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr", berichtete Krebs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort