Neues Auto, alter Trödel

BENGEL. (ger) Regnerischer Samstag, aber stark besuchter Sonntag. Die 2. Alftal-Gewerbeschau war durch eine angenehme Atmosphäre, gut gelaunte Aussteller und vom Qualitätsgedanken geprägt.

"Verkauft" - bereits am frühen Samstagnachmittag knallten die Sektkorken bei Autohändler Welsch aus Bausendorf. Ein VW-Polo wechselte den Besitzer und ging nach Dohr bei Cochem zu Familie Schilz: "Wir haben von der Gewerbeschau gelesen." Ein Autokauf war schon vorher geplant. Dass es in Bengel sein sollte, das wurde erst vor Ort beim Anblick des zwei Jahre alten Fahrzeuges klar. Für Carlo Simon vom Gewerbeverein Alftal ist dies ein Beispiel erfolgreicher Vermarktung der 2. Alftal-Gewerbeschau, diesmal auf dem Gelände des Bengeler Möbelhauses Müller. "Wir haben unser Einzugsgebiet erreicht. Geworben haben wir mit Hilfe der Printmedien im Umkreis von 50 Kilometern", sagte Simon. "7000 bis 8000 Besucher sind gekommen, die meisten am Sonntag". Kurz vor 11 Uhr ging es los, dann riss der Besucherstrom nicht mehr ab. Am Sonntagnachmittag waren viele Kfz-Kennzeichen aus den Kreisen Bitburg und Cochem zu sehen, so der Kommentar einheimischer Besucher. Aber auch Gäste aus dem Raum Hermeskeil und Kelberg waren dort. Nach der ersten Gewerbeschau vor drei Jahren und nach Umschiffung interner Widerstände, sagte Simon in seiner Eröffnungsansprache, hatte sich der Gewerbeverein Alftal entschlossen, zeitgleich mit dem traditionellen Flohmarkt beim nahen Kloster Springiersbach die 2. Gewerbeschau zu veranstalten. "Qualität ist entscheidend für den Verkaufserfolg", lautet sein Credo der kleinen Schau. Bürgermeister Otto Maria Bastgen von der VG Kröv-Bausendorf unterstrich den Qualitätsanspruch und hob die Veranstaltung über das Alftal hinaus als "lokales Zeichen der Zuversicht in die Wirtschaftsentwicklung". Den Besuchern wurde schnell klar: Im Alftal wird der Kunde offensichtlich gerne bedient. "Ein kleines Lächeln wirkt Wunder", war die Devise von Anne Schwind von der Bäckerei Sausen, die von Verkaufserfolgen bei Qualitätsware, in diesem Fall Pralinen, berichtete. Hochwertige Ware überzeuge, war ihr Eindruck. Dann werde auch der teuere Preis gezahlt. Nebenan bot die Baumschule Erbes aus Ürzig mit einem künstlichen Bachlauf und imposanter Holzbrücke etwas fürs Auge. Neue Trends wurden bei Maler Büttner gezeigt. Statt Tapete bietet er die Rückkehr zu alten Techniken beim Streichen von Innenwänden an. Bauunternehmer Greis aus Bengelwarb mit der gelungenen Sanierung des Fünf-Sterne-Hotels Fürstenhof in Bad Bertrich. "Der nächste Winter kommt bestimmt", meinte Andreas Schaller, der im Auftrag des Fachmarktes Becker in Bengel Guss-Öfen verkaufte. Insgesamt waren nur 30 Aussteller vor Ort, aber die Gewerbeschau gestaltete sich erkennbar abwechslungsreich und gleichzeitig übersichtlich. Manche Besucher blieben wegen der freundlichen Atmosphäre länger als geplant. Für Essen und Trinken war reichlich gesorgt. Die Gastronomie war am Sonntagabend ebenfalls hoch zufrieden. Auch die Familie Schilz aus Dohr kam am Sonntag nochmals ins Alftal, diesmal zum Flohmarkt. Und damit auch zur Gewerbeausstellung. "Die Synergieeffekte haben sich bewährt", sagte der hoch zufriedene Ausstellungsleiter Carlo Simon am Sonntagabend. Sein Fazit der 2. Alftal-Gewerbeschau: "Es war fantastisch. Wir sind rundum zufrieden."

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