Nur nicht drängeln!

WITTLICH. Richtiges Verhalten an der Haltestelle und während der Fahrt im Bus trainierten jetzt Schüler der 5. und 6. Klasse der Dualen Oberschule in Wittlich. Eine Grundsatz: Einsteigen ohne Drängeln und Schubsen geht schneller.

Mit dem neuen Projekt "Die Bus-Schule kommt - Clever mit dem Bus fahren" kommen Fachleute von der rheinland-pfälzischen Unfallkasse und der RMV (Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft) in die Schulen, um mit den Schülern die Schwerpunkte Unfallverhütung und Reduzierung von Sachbeschädigungen gemeinsam zu erarbeiten. Gerade zu Beginn eines Schuljahres häufen sich die Vorfälle, bei denen Schüler verletzt werden. So hat die Unfallkasse Rheinland-Pfalz in den vergangenen beiden Jahren fast 600 Unfälle registriert, die sich auf dem Schulweg oder während der Schulzeit ereigneten. Kinder werden nur selten auf die Busfahrt vorbereitet - was schnell schwerwiegende Folgen haben kann. Statistisch gesehen ist die Fahrt im Bus zwar sicherer als die mit anderen Verkehrsmitteln. Trotzdem sind die Zahlen der verunglückten Personen Anlass genug, ein solches Projekt an die Schulen zu bringen. Aufgebaut ist die Bus-Schule in drei Abschnitte. Eine Pädagogin übte mit den Schülern in Rollenspielen das Verhalten rund um den Bus. Danach gingen die Schüler zur Bushaltestelle. Dort erwartete sie ein Bustrainer der RMV, um das zuvor Besprochene in die Tat umzusetzen. Ein Dummy als Fahrgast

Ein besonderer Fahrgast begleitete die Schüler bei dieser Lehrstunde. Es war "Paula" - eine Blechtonne, die als "Dummy" herhalten musste. Was alles passieren kann, wenn Unachtsamkeit im Spiel ist, wurde den Schülern klar, als der Busfahrer beim Einfahren in die Haltebucht die Tonne streift. Noch drastischer wurde es, als der Bus eine Vollbremsung machte. Die Wirkung der Kräfte zeigte, wie notwendig es ist, sich festzuhalten, um nicht in Gefahr zu kommen. Nach der Praxis im Bus wurde das Gelernte nachgearbeitet, um mit den Schülern auf noch offene Fragen einzugehen. Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft mbH ist die größte Busgesellschaft in Rheinland-Pfalz. Sie befördert jährlich rund 26 Millionen Kindergartenkinder, Schulkinder und Studenten. Der Einzugsbereich reicht von Koblenz bis Trier. Mit gezieltem Training könne, davon sind die Organisatoren überzeugt, nicht nur ein besseres Verhalten während der Beförderung gewährleistet werden, auch die Zahl der Sachbeschädigungen werde reduziert, wenn die Kinder gelernt haben, worauf es ankommt. Die Duale Oberschule in Wittlich ist mit gutem Beispiel vorangegangen. Ziel der Unfallkasse Rheinland-Pfalz ist es, dass in Zukunft weitere Partnerschaften mit anderen, insbesondere mit kleineren, Verkehrsunternehmen entstehen.

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