"Onkel Berggeist" spricht

TRABEN-TRARBACH. (red) 1955 – vor einem halben Jahrhundert – begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Mittelmosel-Museums: In diesem Jahr bezog das Lebenswerk des Heimatsammlers Dr. Ernst Willen Spies in der Barockvilla Böcking in Trarbach ein neues Domizil.

Bis dahin war das Museum, dessen Entstehungsgeschichte bis ins Jahr 1928 zurückreicht, in dem so genannten "Kommandantenhaus" an der Trabener Uferpromenade, beziehungsweise im dortigen Rathaussaal, untergebracht. Auch wenn sich der tatsächliche Um- und Einzug der verschiedenen Sammlungen noch über Jahre hinweg erstrecken sollte - erst 1968 fand im Beisein des Regierungspräsidenten die offizielle Eröffnung statt - nimmt der "Förderverein Mittelmosel-Museum" diesen "Geburtstag" zum Anlass für eine umfangreiche Jubiläums-Veranstaltungsreihe. Historische Fotografien und Zeitungsartikel

Hierzu zählt auch eine historische Ausstellung über den Werdegang des Museums und das Wirken seines unermüdlichen Gründers. Die Ausstellung wird am Sonntag, 17. April, um 11 Uhr im Dachgeschoss des Barockhauses eröffnet. Ausgestellt werden historische Fotografien, Dokumente und Zeitungsausschnitte aus dem persönlichen Nachlass von Dr. Spies, die lebendigen Einblick in die Geschichte dieser weit über die Stadtgrenzen von Traben-Trarbach hinaus einzigartigen Kultureinrichtung geben. Ein Großteil der gezeigten Fotos und Archivalien sind in diesem Zusammenhang erstmals öffentlich zu sehen. Anlässlich der Ausstellungseröffnung wartet auf die Gäste aber auch eine "persönliche" Begegnung mit dem unvergessenen "Heimatbildner", der sich - insbesondere von Kindern - vorzugsweise "Onkel Berggeist" nennen ließ: 1972 machte das dritte Fernsehprogramm des Südwestfunks Filmaufnahmen mit Dr. Spies in der Barockvilla Böcking, in deren Zuge der Museumsvater während einer Führung und auch bei einem seiner unnachahmlichen Vorträge an der Wandkarte zu sehen ist. Spies äußerte sich im Interview zu seinen persönlichen Sorgen und Problemen des Museums, in dessen Zukunft er wenige Jahre vor seinem Tod schwarzseherisch blickte. Der etwa 20-minütige Film, der per Beamer in Kino-Qualität gezeigt wird, ist nur im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Sonntag zu sehen. Darüber hinaus wird die Ausstellungseröffnung von einem Flöten-Trio der Kreismusikschule Bernkastel-Wittlich musikalisch umrahmt. Die Ausstellung im Mittelmosel-Museum ist bis zum 4. September zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Anlässlich der Ausstellungseröffnung am Sonntag, 17. April, ist der Eintritt frei.

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