Platz für frische Ideen

BERGWEILER. Den Job habe er gerne gemacht, doch jetzt räumte er seinen Platz für einen Jüngeren: Arnold Kaiser gab nach 15 Jahren sein Bürgermeisteramt an Gottfried Eltges ab.

Nicht aus Gram, sondern aus der Einsicht heraus, dass es nach 15 Jahren Zeit ist für einen Wechsel, hatte Arnold Kaiser nicht mehr zum Bürgermeister kandidiert. "Ich habe dieses Amt gerne ausgeübt", bekannte er in der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates. Vor seiner letzten Amtshandlung, der Vereidigung seines Nachfolgers, schaute er zurück auf die Jahre seines Dienstes für die Bürgerschaft. Feindschaften seien trotz oft unterschiedlicher Meinungen, die besonders im Zusammenhang mit dem Bau der A 60 aufgetreten seien, keine entstanden. Stets habe man sachlich um gute Ergebnisse gerungen, was Kaiser später auch Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink bescheinigen sollte, der dem scheidenden Bürgermeister für die zuverlässig konstruktive Zusammenarbeit dankte. In Kaisers Amtsperiode habe sich der Wandel Bergweilers weg von einer rein landwirtschaftlich geprägten Gemeinde hin zu einer Wohngemeinde vollzogen. Bürgerhaus, Straßensanierung, Friedhofserweiterung, der Umbau des Kindergartens zu einer Ganztageseinrichtung, Neubaugebiete und die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" nannte Kaiser als Beispiele für die erfolgreiche Arbeit mit den Ratsmitgliedern und der Bürgerschaft insgesamt.Betreutes Wohnen auf dem Dorf

Nach der Verpflichtung des neuen Rates, der sich nach der vergangenen Kommunalwahl entscheidend verjüngt hat - Kaiser schätzt das Durchschnittsalter auf 36 Jahre -, vereidigte er seinen Nachfolger Gottfried Eltges, der ohne Gegenkandidat ins Amt gewählt worden war. Eltges tritt sein Amt mit viel Enthusiasmus an. Was bereits auf seinen Wahlzetteln gestanden habe, bleibe auch weiterhin sein Programm: Die "Wohlfühlgemeinde" Bergweiler solle für alle Altersschichten interessant bleiben. Eine seiner Ideen sei eine Art "Betreutes Wohnen auf dem Dorf", das alten Menschen so lange wie möglich das eigenständige Leben ermöglichen solle. Trotz des Gemunkels über leere Kassen erinnerte der Finanzbeamte daran: "Ich kann Ihnen sagen: Es wird jeden Tag Geld eingenommen." Die Kunst der Politik sei es, es richtig zu verteilen. Irgendwie freue er sich trotz aller Schwierigkeiten darauf, die anstehenden Probleme zu bewältigen. Bergweiler sei immer groß gewesen im Improvisieren. Daran gelte es, anzuknüpfen. Eltges versprach, die im Ehrenamt Tätigen tatkräftig zu unterstützen. "Überall, wo Ehrenamt draufsteht, ist Wir-Gefühl drin!" Einstimmig übernahm der Rat die vom Gemeinde- und Städtebund vorgeschlagene Mustergeschäftsordnung. Eine Änderung beschloss er bei der Zusammensetzung der Ausschüsse: Die Vertreter der Ausschussmitglieder dürfen in Zukunft alle von außerhalb des Rates kommen. Der Jugend- und Sozialausschuss wurde um den Bereich des Tourismus erweitert. Zum ersten Beigeordneten wählte der Gemeinderat Reinhard Thielen, zum zweiten Raimund Keil, der gegen Horst Weber angetreten war. Kaiser ehrte Heinz Roth nach 15 Jahren im Gemeinderat mit dem Wappenteller Bergweilers. Eltges verabschiedete die in diesem Jahr ausgeschiedenen Ratsmitglieder. Für langjährige Mitarbeit für das Gemeinwohl in diversen Funktionen überreichte Holkenbrink die Dankesurkunden des Gemeinde- und Städtebundes an Arnold Kaiser (30 Jahre), Raimund Weber (25 Jahre), Peter Müller (22 Jahre) und Herbert Müller (20 Jahre).

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