Premiere vor Fachpublikum

Traditionell präsentieren die Traben-Trarbacher Winzer im Frühjahr ihren neuen Jahrgang. Bei der diesjährigen Probe in der Trabener Lorettahalle überzeugten sich 280 Weininteressierte vom außergewöhnlichen 2006er.

 Viel Spaß mit dem Mosel hatten Rudolf Georg, Franz-Josef Münser, Anke Pfitzmann (linke Tischseite), Sabrina Weiss und Annemarie Dinkel (rechte Tischseite). TV-Foto: Claudia Müller

Viel Spaß mit dem Mosel hatten Rudolf Georg, Franz-Josef Münser, Anke Pfitzmann (linke Tischseite), Sabrina Weiss und Annemarie Dinkel (rechte Tischseite). TV-Foto: Claudia Müller

Traben-Trarbach. (mü) "Stellen sie sich einen gegrillten Moselzander vor und beerdigen den mit so einem schönen trockenen Riesling", machte Kommentator Hubertus Klein den 280 Weininteressierten in der Lorettahalle Lust, "da geht es dem Fisch doch richtig gut". Es ist die 22. Jungweinprobe in Folge, jährlich kommen immer mehr Probierende. Die Neugierde auf den neuen Jahrgang und die Geselligkeit treibt Franz-Josef Münster seit acht Jahren zur Jungweinprobe. "Im letzten Jahr gab es schwieriges Lesegut, und die Qualität im Glas überzeugt", sagt er und freut sich zugleich, dass "der Wein wieder gut bezahlt wird". Der Moselwein ist derzeit im Aufwind

Mit 26 Freunden aus dem Rhein-Main-Gebiet sitzt Rudolf Georg aus Enkirch im Saal. "Die Proben sind hervorragend", freut sich der bekennende Weinfreund.Winzerbetriebe mit Betriebssitz in Traben-Trarbach präsentieren ihre Weine. In einer Vorprobe wurden die angestellten Weine blind probiert und selektiert. Die erste Präsentation des neuen Weines vor überwiegend einheimischem und regionalem Publikum ist ein Gradmesser. "Hier sitzt Fachpublikum, sie trinken jeden Tag Wein", sagt Albrecht Eggert, Vorsitzender des veranstaltenden Winzerverband Traben-Trarbach. "Es ist eine Herausforderung für uns, und die Qualität ist überzeugend", sagt er stolz. Für Gäste ist es ein guter Vergleich der Weine und der Weingüter, manch einer sucht sich seinen Favoriten und kauft später beim Winzer ein. In verschiedenen Vergleichsproben servierten die Winzer Weine mit vergleichbaren Werten, die sich aber ganz anders im Geschmack präsentierten. Als Leiter einer interessanten Weinreise traf Kommentator Hubertus Klein mit dem Herz auf der Zunge und einer offenen und ehrlichen Ansage den Nerv des Publikums. Der Moselwein ist derzeit im Aufwind, "schwierige Zeiten liegen hinter uns", führte Klein aus und bedauert, dass Flächen verloren gingen. Schließlich habe der Riesling viel Potenzial. "Das ist ein Wein, den macht uns auf der ganzen Welt keiner nach", sagt er selbstbewusst. Für Kurzweil zwischen den Proben sorgte der Gefangenenchor Traben-Trarbach unter der Leitung von Heinrich Kappel. Gekonnt rezitierte Günther Franz Gedichte, das "Bim Bam Bumm" durfte dabei nicht fehlen. Seit sieben Jahren kommt Martin Rietzkow aus Frankfurt zur Jungweinprobe. "Der Kommentator ist spitze", sagt der Mediziner aus Frankfurt und freut sich auf den Ausklang des Abends. "Heute bleiben wir noch länger hier". Rietzkow nutzt die Premiere, die die Winzer anbieten und wird noch ein Glas genießen und ein wenig mit den Winzern fachsimpeln.

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