Am 9. Juni ist Fußball-WM-Start. Tags darauf startet eine kleinere Meisterschaft, sozusagen eine Viererkette. Es rollt kein Ball. Es rollen viele gute Tropfen auf der Zunge. Und wer beim Geschmack gewinnt, entscheidet jeder selbst bei der ersten gemeinsamen Jungweinprobe der Wittlicher Winzergemeinschaft. "In dieser Bandbreite bekommt man Wittlicher Weine nie zu probieren, außer an Kirmes. Und speziell zur Kirmesweinprobe hat die Allgemeinheit keinen Zugang", sagt Heinz Zender. Das stimmt und wird von manchem bedauert. "Wir wollen deshalb erstmals eine Jungweinprobe anbieten, an der sich jeder Betrieb präsentiert, damit man probieren, fachsimpeln und vergleichen kann", sagt der Sprecher der Winzergemeinschaft und erklärt auch die Wahl des Zeitpunkts: "Die Nachfrage nach dem 2005-er ist deutlich stärker. Das Interesse an diesen Weinen ist groß. 2005 war das absolute Ausnahmejahr. So eins habe ich noch nicht erlebt. Da hat alles gepasst."Von Weiß- bis Rotwein, von lieblich bis trocken

Diese Gelegenheit will man am Schopfe packen und für den besonderen Jahrgang ein besonderes Angebot machen. So kam es zu der Idee der gemeinsamen Jungweinprobe, von der der Besucher nur profitieren kann. "Es wird mindestens 60 Proben geben: von Weiß- bis Rotwein, von lieblich, fruchtsüß bis trocken und die ganze Palette vom Qualitätswein bis zur Trockenbeerenauslese", verspricht Heinz Zender. Die Weingüter Losen-Bockstanz, Lütticken, Mertes, Zender-Göhlen haben in der Vergangenheit ihre neuen Asse aus dem Keller beispielsweise im Rahmen von Hoffesten jeder für sich präsentiert. Jetzt will man sie gemeinsam ausspielen, denn der neue Jahrgang verspricht für das Quartett besonders gute Karten. Probiert werden kann bei zwölf Euro Eintritt und drei Euro Glaspfand am Samstag, 10. Juni, 15 bis 21 Uhr und am Sonntag, 11. Juni, von 11 bis 20 Uhr, im Saal im Kolpinghaus. Eingeschenkt wird in hochwertige "Mosel-Classic-Gläser". Die erste Wittlicher Jungweinprobe soll ein Test sein. Wenn sich die Mühe lohne, plane man eine Fortsetzung, möglicherweise gemeinsam mit den gastronomischen Betrieben der Stadt. "Wir sind nicht nach Wehlen oder Traben-Trarbach gefahren, um zu gucken, wie unsere Kollegen dort das machen. Wir wollen das eigenständig aufbauen und beobachten, wie es beim Publikum ankommt", sagt Heinz Zender. So formell wie bei der Kirmes-Weinprobe in der Synagoge soll es nicht zugehen. Es gibt keine langen Sitzreihen. Die Winzer stehen an ihren Präsentationstischen. Zum gemütlichen Probieren in kleiner Runde laden Stehtische ein. "Wir machen einfach auf. Es gibt kein vorgegebenes Programm", sagt Heinz Zender und verspricht: "Wittlicher Weine dieses Jahrgangs, in dieser Bandbreite und Dichte, das ist für das Geld einmalig." Und noch ein Tipp vom Fachmann: "Deftiges Essen als Grundlage vor der Probe ist empfehlenswert."