Es war zwar kein helllichter Tag mehr, aber am Sonntagnachmittag um 17.15 Uhr war die Brücke in Bernkastel-Kues voller Menschen, die zum Weihnachtsmarkt wollten oder auf dem Heimweg waren. So auch eine 56-jährige Frau mit einer 81-jährigen behinderten Verwandten. Plötzlich lief ein junger Mann an der 56-Jährigen vorbei, entriss ihr die Handtasche und suchte das Weite. Ein Ehepaar hatte die Szene mitbekommen. Wenig später bei der Fahrt in Richtung Lieser erkannte die Frau den Täter wieder. Er ging von der Saarallee über den Pastorenpfad in Richtung Schulstraße. Ihr Mann lenkte sein Fahrzeug dorthin und stellte beim Arbeitsamt den Täter und zwei Jugendliche, die ihn begleiteten, aber nichts mit dem Raub zu tun hatten. Die Frau alarmierte unterdessen die Polizei. Bei der Durchsuchung leistete der 17-Jährige Widerstand. Er habe nach Beamten getreten und sie beleidigt, teilte Hauptkommissar Helmut Kaspar mit. Die Beamten mussten ihm Fesseln anlegen. Bei der Durchsuchung fanden sie das gestohlene Handy sowie den entwendeten Geldbetrag. Der unter Alkohol stehende Jugendliche gab die Tat bei der Vernehmung zu. Die Handtasche, in der sich weitere persönliche Gegenstände befanden, hatte der Täter in die Mosel geworfen. Eine Suche durch die Wasserschutzpolizei blieb am Montag erfolglos. Der Täter wurde nach der Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern an. "Der Mann, der den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhielt, hat sehr viel Zivilcourage gezeigt", sagte Helmut Kaspar. Er will ihn deshalb für eine Auszeichnung vorschlagen.