S-Klasse für Top-Rieslinge

KOBLENZ. S für Spitzenwein, S für Schiefer, S für S-Klasse: Ein goldenes S wird künftig das Erkennungszeichen der Steillagen-Königsklasse von Mosel, Saar und Ruwer sein. Winzer, die mit der Kollektivmarke "Riesling S" werben wollen, müssen jedoch höchste Anforderungen erfüllen. Denn das neue Emblem soll auch zum Sicherheitsbarometer für den qualitätsbewussten Kunden werden.

Brauchen Moselweine wirklich noch ein weiteres Konzept zur Qualitätsbeschreibung? "Ganz klar: Ja!", bekräftigte Gerd Knebel, Geschäftsführer des Weinbauverbands Mosel-Saar-Ruwer, bei der gestrigen Vorstellung des neuen Kollektivmarkenzeichens "Riesling S" in der Koblenzer Geschäftsstelle des Bauernverbands Rheinland-Hessen-Nassau. Denn für erstklassige Steillagen-Rieslinge habe es bisher keine vergleichbare Form der Herausstellung gegeben.Höchste Anforderungen müssen erfüllt werden

Künftig soll nun ein goldenes "S" auf dem Flaschenetikett dem Kunden signalisieren, dass er es mit dem besten Tropfen eines Winzers zu tun hat, der nicht nur an Rebstöcken extremer Steillagen gereift ist, sondern auch eine ganze Reihe weiterer höchster Anforderungen erfüllt. "Denn nur Weine, die nach strengen Qualitätskriterien erzeugt und in einer Prüfung der Landwirtschaftskammer positiv bewertet wurden, dürfen die Kollektivmarke Riesling S tragen", sagt Mosel-Saar-Ruwer Geschäftsführer Ansgar Schmitz.Nur Weine aus 100 Prozent Rieslingtrauben

Konkret bedeute dies, dass nur Weine aus 100 Prozent Rieslingtrauben und aus Steillagen mit mindestens 30 Prozent Gefälle in den Genuss des neuen Labels kommen können. Außerdem schreibt der Kriterienkatalog des Verbands eine Mindestpunktezahl von 3,5 nach dem DLG-5-Punkte-Schema vor. Das Profil des Weins soll eine trocken-harmonische Geschmacksrichtung ohne schmeckbare Süße mit harmonischer Fruchtsäure aufweisen - im Gegensatz zu den lieblichen, edelsüßen Weinen, mit denen die meisten Verbraucher die Rebensäfte von Mosel-Saar-Ruwer nach wie vor gleichsetzen. Wie viele Weinbaubetriebe tatsächlich von dem neuen Label - für das der Verband eine Lizenzgebühr von sechs Cent pro Liter kassiert - Gebrauch machen werden, darüber wollte Ansgar Schmitz jedoch noch keine Prognose abgeben. In der Lage, solche Spitzenweine zu produzieren, seien allerdings "Hunderte von Winzern". Rund 50 davon haben die "S-Klasse" bereits in ihr Sortiment aufgenommen. Doch auch, wenn der Riesling S kein Massenprodukt sein soll, dürfte diese Zahl auf Dauer nicht ausreichen, um die Marke dauerhaft zu etablieren.

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