Schläger ziehen von Fete zu Fete

BRIEDEL/TRABEN-TRARBACH. In diesen Tagen steigen allerorts wieder die Schüler-Abschlussfeten. Doch nicht immer wird ausgelassen gefeiert. Ungebetene Gäste laden sich selbst ein, bedienen sich hemmungslos an alkoholischen Getränken und zetteln Schlägereien an. Ein besonders schlimmer Fall ereignete sich am vergangenen Wochenende bei Briedel.

Rund 60 Jungen und Mädchen, die meisten 16 Jahre alt und allesamt Gymnasiasten aus Traben-Trarbach, wollten am Freitagabend auf der Wilhelmshöhe bei Briedel den Abschluss der 10. Klasse feiern. Bis etwa 24 Uhr herrschte ausgelassene Stimmung, alles ging ganz gesittet zu. Doch nach Mitternacht war es plötzlich mit dem unbeschwerten Feiern vorbei. Rund 20 Jungs im Alter zwischen etwa 17 und 20 Jahren tauchten auf und begannen, sich ungefragt an den Getränken zu bedienen. Gegenüber dem TV erzählen zwei Schülerinnen, was dann weiter passierte. "Mehrere von uns hatten ihre Rucksäcke in einer Hütte deponiert. Plötzlich stellten wir fest, dass fast alle geleert waren und sie überall in der Gegend rumlagen. Etliche Handys und Geldbeutel waren weg." Einem Schüler drohten die Rowdys Prügel an, wenn er es nicht schaffe, innerhalb von 20 Sekunden etwas zum Trinken zu besorgen. Der Junge, völlig in Panik, flüchtete in den Wald. Später begann eine wüste Schlägerei. Dabei tat sich einer der Rowdys besonders hervor. "Der trat wie von Sinnen um sich und schlug einem von uns eine Flasche auf den Kopf." Der Angreifer verletzte sich dabei selbst. "Der blutete ziemlich heftig", erinnert sich ein Mädchen. Einer der Schläger soll sogar ein Messer dabei gehabt haben, das er aber nicht benutzte.Ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit

Die Zeller Polizei wurde in der Nacht über den Vorfall benachrichtigt, die Streifenbeamten waren zu dieser Zeit aber an anderen Einsatzorten und konnten daher nicht kommen. In der Vergangenheit gab es schon ähnliche Vorfälle. So erhielt die Abschlussklasse der Zeller Hauptschule bei ihrer Feier im vergangenen Jahr ebenfalls ungebetenen Besuch. Die Feier endete in einer Schlägerei. Auch in der Eifel ist das Problem des "Feten-Tourismus" nicht unbekannt. Vor zwei Jahren mündete eine Schülerfeier in der Nähe von Bitburg in Vandalismus mit Sachbeschädigung. Polizei-Jugendsachbearbeiter Peter Scholtes: "Auf Kosten der Schüler trinken diese ,Gäste' oft bis zum Exzess Alkohol, und wehe dem, der es wagt, sie zum Verlassen aufzufordern. Schlägerei ist dann programmiert."

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