Schnell, sicher, selten

NEUMAGEN-DHRON. Der DRK-Ortsverein Neumagen-Dhron setzt wie Münchens Feuerwehr auf ein neues Beatmungsgerät, das schnellere Hilfe ermöglicht. Die Moselaner orderten das Gerät als erste in Rheinland-Pfalz.

Schnell muss es gehen, wenn das Herz-Kreislauf-System plötzlich seinen Dienst versagt. Da sind oft Minuten, wenn nicht gar Sekunden, entscheidend. Doch allein vom Notruf bis zur Ankunft der Helfer verrinnt kostbare Zeit. Noch enger wird es, wenn die Ersten vor Ort nicht optimal ausgestattet sind und das Eintreffen von Notarzt oder speziell ausgebildeter Fachkraft abgewartet werden muss. Denn nur sie dürfen beispielsweise den bei herkömmlichen Beatmungsgeräten erforderlichen Schlauch in die Luftröhre des Patienten einführen. Für das Team vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Ortsverein Neumagen-Dhron, gehören solche Handicaps jedoch der Vergangenheit an. Die ehrenamtlichen Helfer haben sich kürzlich für den Kauf eines neuartigen Notfall-Beatmungsgerätes entschieden. "Wir werden ja bei jedem Notfall automatisch mitalarmiert", erklärt Rettungsassistent Guido Gerber. Und oft seien sie dann die ersten vor Ort. Daher kann gerade ihre Hilfe entscheidend sein, weshalb wohl auch der Leitende Notarzt im Krankenhaus Bernkastel-Kues den Kauf befürwortete. Gerber ist von der rund 1000 Euro teuren Neuanschaffung begeistert, die sie über Spenden und geleistete Sanitätsdienste finanzierten. "In seiner Funktion ist das Gerät einzigartig", davon ist er überzeugt. Zum einen sei es sehr einfach in der Bedienung, dazu handlich und leicht. Zum anderen biete es dem Patienten die größtmögliche Sicherheit. Beispielsweise sei der Druck so eingestellt, dass eine Überblähung des Magens so gut wie ausgeschlossen sei. Außerdem müsse vorher kein Schlauch in die Luftröhre eingeführt werden, und der Helfer könne die Maske mit nur einer Hand und dennoch sicher festhalten. Als weiteren Vorteil nennt Gerber, dass das Gerät mit nur einem Knopf einzustellen ist. Insgesamt sei es daher sehr anwendungssicher und könne überdies überall angeschlossen werden. Die 100-prozentige Sauerstoff-Beatmung schließt zudem das Einatmen von Rauchgasen durch die Umgebungsluft aus. Außerdem kann der Ortsverein, der alles selbst finanzieren muss, auch noch Kosten sparen. Denn im Gegensatz zum bisherigen Beatmungsgerät ist beim neuen der Eigenverbrauch an Sauerstoff gleich null. Ein wenig stolz sind die Helfer aus Neumagen-Dhron auch darauf, dass sie laut Aussage des Herstellers die Ersten in Rheinland-Pfalz waren, die sich für die Anschaffung entschieden. Nicht nur, dass sie sich so bundesweit mit Münchens Feuerwehr, Rettungshubschrauber und Allianz-Arena in die Reihe der Käufer einreihen. Denn der Ortsverband - mit seinen zehn Aktiven eine der kleinsten Gruppen im Kreisverband des DRK - zählt so zudem zu den mit am besten ausgestatteten Gruppen. Infos zum Ortsverein: www.DRK-Neumagen-Dhron.de.

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