Senioren reden mit

TRABEN-TRARBACH. Auf Ebene der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach wird ein Seniorenbeirat gegründet. Diesen Grundsatzbeschluss fasste der VG-Rat am Mittwochabend einstimmig. Über die Ausgestaltung der Satzung wird in der nächsten Ratssitzung diskutiert.

Es ist ein besonderes Anliegen der SPD-Fraktion im VG-Rat: Mit einem Seniorenbeirat könnten die Belange älterer Menschen besser berücksichtigt werden, sagt Anja Bindges, Sprecherin der SPD-Fraktion im VG-Rat Traben-Trarbach. Bindges: "Immer mehr brechen die kirchlichen und öffentlichen Zuschüsse weg, in Zukunft werden wir noch stärker auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sein." Ein Beirat könne für die speziellen Anliegen der älteren Bürger in der Verbandsgemeinde eintreten. Wichtig sei es, die Beiräte zu schulen, um Hilfe suchende Senioren gut beraten zu können. Die Gemeindeordnung sieht in Paragraf 56a die Möglichkeit vor, einen Seniorenbeirat zu gründen. In der Mustersatzung der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Rheinland-Pfalz wird unter anderem ausgeführt, dass Bürger wählbar sind, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. "Ein solches Mindestalter halte ich nicht für sinnvoll", meint Anja Bindges. Grundsätzlich sollten auch Menschen im Beirat mitarbeiten können, die zum Beispiel beruflich mit Seniorenarbeit zu tun haben. Beirat bald auch auf Kreisebene

Bereits auf Kreisebene gab es vor einem Jahr einen Vorstoß der SPD-Fraktion, einen Senioren- und Behindertenbeirat zu gründen. Die Kreistagsmehrheit lehnte aber zunächst ab und verwies das Thema zur Beratung in den Sozialausschuss. Das Thema ist noch nicht vom Tisch - im Gegenteil: In der kommenden Mai-Sitzung des Kreistags wird die Verwaltung nun einen konkreten Vorschlag unterbreiten. Somit steht auch auf Kreisebene die Gründung eines solchen Beirats bevor. Im Kreis Cochem-Zell, wie auch in vielen anderen Kreisen des Landes, gibt es bereits seit längerem einen Seniorenbeirat. Auf Verbandsgemeindeebene ist ein solches Gremium eher noch eine Seltenheit. In Kröv-Bausendorf existiert kein Seniorenbeirat, in der Verbandsgemeinde Zell hat man einen Arbeitskreis "50 Aktiv" installiert. Dieser organisiert sowohl Freizeitaktivitäten als auch Info-Veranstaltungen zu Themen wie Erste Hilfe für Senioren, Sicherheit oder "Vorsicht bei Haustürgeschäften". In der Verbandsgemeindeverwaltung Zell arbeitet außerdem eine Vollzeitkraft, die das Büro für Jugend, Senioren, Ehrenamt und Behindertenfragen leitet. "Die Aufgabe eines Seniorenbeirats ist es nicht, einen Altenmittag zu organisieren", sagt Anja Bindges. Er solle sich vielmehr einmischen können, wenn es beispielsweise um bauliche Maßnahmen geht. Im Gerolsteiner Land hat sich der Seniorenbeirat erst kürzlich für einen anderen Belag auf einer Hochtreppe stark gemacht. Für den Vorsitzenden des VDK-Ortsverbandes Traben-Trarbach, Klaus Weinmann, ist ein Seniorenbeirat ein sehr wichtiges und sinnvolles Gremium. Es könne eng mit den verschiedenen Sozialverbänden und Organisationen, wie Awo, VDK, Diakonie, Caritas und anderen zusammenarbeiten und die Seniorenarbeit koordinieren. Weinmann: "In einigen Jahren sind in Traben-Trarbach 50 Prozent der Bevölkerung älter als 50 Jahre. Das darf man nicht vergessen."

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