Sie können auch anders

WITTLICH-BOMBOGEN. Als motiviert und diszipliniert beschreibt der Trainer seine 25 Aktiven der Männergymnastikgruppe des Sport- und Freizeitclubs SFC Bombogen. Einmal pro Woche wird ordentlich geschwitzt.

Mittwoch, 20 Uhr, in der neuen Sporthalle Bombogen: Zum dritten Mal treffen sich die Aktiven der Männergymnastikgruppe. 25 Herren zwischen 35 und 55 Jahren sind es, wenn sie alle da sind; heute jedoch verhindern diverse Weihnachtsfeiern und Infektionskrankheiten die Vollständigkeit. Immerhin sind auch heute noch 18 Mann gekommen, die sich von ihrem Trainer Jürgen Teusch willig durch die Halle scheuchen lassen.Sie tanzen nach seiner Pfeife

Der ist mit seiner Truppe sehr zufrieden, bescheinigt ihr eine große Motivation und Disziplin. Das Training ist auf Breiten-, nicht auf Leistungssport ausgerichtet; schließlich ist der Name des neuen Vereins gleichzeitig Programm. Das F in SFC steht für Freizeit, das S für Sport: eine Kombination, die sich in den Übungsstunden der Männergymnastikgruppe widerspiegelt. Nach Aufwärm- und Dehnübungen folgt beispielsweise eine Runde Gymnastik oder ein Zirkeltraining, das es in sich hat. Den Abschluss bildet meist ein Ballspiel, mal Fuß-, mal Volley-, mal Basketball. "Da können sich die Männer richtig auspowern", sagt Jürgen Teusch. Der Polizist ist ein erfahrener Trainer, für den der Sport Zeit seines Lebens eine zentrale Rolle gespielt hat. Auch unter der Woche tanzen die Kollegen nach seiner Pfeife, wenn er die Bereitschaftspolizei Wengerohr trainiert. "Wir sind bei ihm in guten Händen", urteilt der SFC-Vorsitzende Jürgen Fluck, der es sichtlich genießt, sich körperlich zu verausgaben. Obwohl sich die Trainierenden auf ihren Matten zwischenzeitlich auch mal anhören können "wie 18 schwangere Frauen, bei denen sich der Muttermund nicht öffnen will", wie einer der Männer scherzt. "Ein bisschen Spaß muss schon noch sein", meint der zweite Vorsitzende Uwe Weyer. Dieser Gedanke wird bei aller Schinderei nicht vergessen. Denn auch das Sich-Schinden bringt Lustgewinn. Zum Beispiel bei Gerhard Becker. "Ich hab eine sitzende Tätigkeit. Dafür brauche ich ganz einfach einen Ausgleich." Der Integrationsgedanke spielt ebenfalls eine Rolle. Obschon der Verein auch für Interessenten außerhalb von Bombogen offen steht, kommt das Gros doch von hier. Ortsvorsteher Hermann-Josef Krämer zwischen zwei Zirkeltrainingsstationen: "Das Zusammenwachsen der Dorfgemeinschaft wird durch diesen Club gefördert. Nirgends lässt sich Integration leichter umsetzen als im Sport." Nicht alle aus der Mittwoch-Gruppe kannten sich vorher, neue Bekanntschaften sind bereits geschlossen worden. Die Männergymnastikgruppe ist nur eine von mehreren, die sich unter dem Dach des SFC in der neuen Halle zum Sport treffen. 10,5 Stunden belegt der Club insgesamt. Innerhalb kürzester Zeit ist die Mitgliederzahl auf über 60 hinaufgeschnellt. "Die Halle ist schon jetzt voll ausgelastet", berichtet Jürgen Fluck. Augenzwinkernd meint Krämer dazu: "Wir beantragen demnächst eine zweite Halle für Bombogen." Sagt´s und stürzt sich schnaufend ans nächste Gerät. Neben dem Sport lässt sich der SFC manch andere Aktion einfallen. Nächstes Angebot ist ein Preisskat am 11. Januar um 15 Uhr im Bombogener Pfarrheim, der alljährlich wiederholt werden soll. Das moderate Startgeld wird in voller Höhe wieder unter den Spielern ausgeschüttet.

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