Sieben Jahre Streit um Schiebehilfe

Seit nunmehr sieben Jahren streitet Günter Pick aus Lötzbeu ren, der seit 18 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt ist, mit seiner Krankenkasse über eine Schiebehilfe. Ein Streit, der auch schon bis vor das Landessozialgericht ging. Doch nun scheint eine Einigung in greifbarer Nähe.

Lötzbeuren. (dju) Günter Pick hat derzeit eine Gehhilfe und einen Elektrorollstuhl. Beide schränken ihn seiner Auffassung nach in seiner Bewegungsfreiheit stark ein. Denn der Elektrorollstuhl passt nicht ins Auto, und seine eher zierliche Frau kann den 59-Jährigen im Faltrollstuhl nicht schieben. So beschränkt sich sein Bewegungsspielraum weitgehend auf Lötzbeuren. Durch einen Unfall vor drei Jahren und einen Herzinfarkt vor einem Jahr hat sich die gesundheitliche Situation von Günter Pick zudem verschlechtert. Von einer elektrischen Schiebehilfe erhofft er sich darum eine Verbesserung seiner Lebensqualität. Die Krankenkasse ihrerseits hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass Günter Pick mit der Gewährung von zwei Rollstühlen bereits ausreichend versorgt sei und darum eine Kostenübernahme regelmäßig abgelehnt, zuletzt im Dezember, wogegen der 59-Jährige erneut klagte (der TV berichtete).Doch anders als bisher wurde vor dem Sozialgericht in Trier im Februar eine Einigung erzielt, die nun eine Basis für eine abschließende Klärung sein könnte. So erklärte sich die Krankenkasse bereit, ein erneutes Gutachten durch den Medizinischen Dienst einzuholen. Im Gegenzug nahm Günter Pick die Klage zurück. Im Juni dann der Vorschlag des Medizinischen Dienstes der Krankenkasse: Umversorgung auf eine Schiebehilfe.So weit, so gut eigentlich. Fast. Denn die Krankenkasse lehnt eine Doppelversorgung, also mit Elektrorollstuhl und Schiebehilfe aus Wirtschaftlichkeitsgründen ab, wäre allerdings bereit, im Rahmen einer Einzelfallentscheidung den vorhandenen Rollstuhl aufgrund der jahrelangen Nutzung an Günter Pick zu übereignen. Dies stößt jedoch bei Günter Pick auf wenig Gegenliebe, da ihm dies Kosten verursache und der Rollstuhl schon alt sei. Dennoch hofft der 59-Jährige, dass sich auch hier bald eine Einigung finden lässt, damit die langjährige Auseinandersetzung mit der Krankenkasse endlich ein Ende findet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort