Smartphone vereinfacht Parken in Bernkastel-Kues - Eine App macht's möglich

Bernkastel-Kues · In Bernkastel-Kues ist das Handyparken möglich. Gastronomie und Einzelhändel sollen profitieren. Denn die Aufenthaltsdauer kann problemlos verlängert werden.

 Wer, wie Tourismuschef Jörg Lautwein, die App auf dem Smartphone hat, braucht den Parkscheinautomaten, der noch bis 1. April abgedeckt ist, nicht mehr. TV-Foto: Clemens Beckmann

Wer, wie Tourismuschef Jörg Lautwein, die App auf dem Smartphone hat, braucht den Parkscheinautomaten, der noch bis 1. April abgedeckt ist, nicht mehr. TV-Foto: Clemens Beckmann

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Bisher war es für die Hilfspolizisten in Bernkastel-Kues einfach. Wenn kein Parkschein gut sichtbar im Auto liegt, hat der Fahrer auch keinen gelöst. Ein Strafzettel wird fällig. Mit Beginn der neuen Parksaison am kommenden Samstag wird diese automatische Reaktion auf den bewirtschafteten Stellflächen in Bernkastel-Kues unterbleiben müssen. Denn Fahrer ohne einen vom Automaten ausgedruckten Schein können sich des Handyparkens bedienen.

Sie müssen sich nur eine spezielle App auf ihr Smartphone herunterladen. Dann können sie mit einer SMS oder einem Anruf den Parkvorgang auslösen und auch bezahlen. Die App sagt ihnen auch, wo es Parkplätze gibt.
Für den Hilfspolizeibeamten bedeutet das: Er gibt beim Fehlen des Parkscheins das Kennzeichen des Wagens ein oder scannt es und sieht dann, ob der Fahrer über das Handyparken seine Gebühr bezahlt. "Man kann sich der neuen Technik nicht verschließen", sagt Josef Schmitz, der Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Ob das mit Mehrarbeit für seine drei Parkwächter verbunden sei, werde sich zeigen.

Jörg Lautwein, Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums, ist mit dieser Idee schon länger unterwegs gewesen. Das Handyparken bringe viele Vorteile mit sich, sagt er. So entfielen die Suche nach Kleingeld, das Schlangestehen zu Spitzenzeiten und Ärger mit kaputten Automaten.
Was aber für ihn noch attraktiver ist. "Der Autofahrer kann seinen Aufenthalt problemlos verlängern." Er müsse nicht, in dem Wissen, dass die Parkzeit abläuft, zu seinem Fahrzeug hetzen. Das könne dem Einzelhandel und der Gastronomie zusätzliche Einnahmen bescheren. Das sieht auch Frank Hoffmann, der Vorsitzende des Werbekreises so. "Das ist gut für das Image der Stadt", sagt er.

Für die Stadt sei das Angebot, das fünf Anbieter in ihrem Programm haben, kostenlos, betont Jörg Lautwein. Die Anbieter finanzieren sich mit einer geringen Gebühr. Sie wird jeweils ein paar Cent ausmachen, mehr nicht", berichtet Lautwein. Die Parkgebühr überweisen die Unternehmen an die Stadt.
Lautwein glaubt, dass das Angebot in Bernkastel-Kues erst einmal nur in eher geringem Umfang genutzt wird. In erster Linie von Leuten, die das auch schon in anderen Städten tun. Mitarbeiter von Firmen zum Beispiel, für die die Abrechnung ihrer Parkgebühren damit viel einfacher werde. Lautwein glaubt daran, dass das ausgedruckte Ticket in vier bis fünf Jahren weitgehend ausgedient haben wird.

Jeder Euro, der bei einem längeren Aufenthalt zusätzlich fließt, tut der Stadt gut. Die Parkgebühren, inklusive die Einnahmen aus dem Parkhaus unter dem Forumsplatz, kommen zu 100 Prozent dem Stadtsäckel zugute. Das ist bei keiner anderen Einnahme so. Derzeit, so Kämmerer Günter Wagner von der VG-Verwaltung, kommen auf diesem Weg etwa 600 000 Euro pro Jahr zusammen.
Handyparken ist bisher unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln, Lübeck, Mainz, Wiesbaden, Bielefeld, Mönchengladbach, Potsdam und auch in verschiedenen Städten in Österreich.ZAHLEN FüRS PARKEN

Extra

Ab dem 1. April muss in Bernkastel-Kues wieder für das Parken bezahlt werden, unter anderen auf dem Gelände unterhalb der Brücke. Auch in mehreren Straßen und auf dem Parkplatz an der Friedrichstraße werden bis Jahresende wieder Gebühren fällig. Im Parkhaus unter dem Forumsplatz muss ganzjährig bezahlt werden. Die erste Stunde ist dort wir auf den anderen Plätzen aber kostenlos. Die Freiluft-Stellflächen sind von 8 bis 19 Uhr gebührenpflichtig. Ab der zweiten Stunde kostet es 1,20 Euro. Der Höchstbetrag liegt bei 9,60 Euro.

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