Stadthalle? Ja! – Standort? Jetzt offen

WITTLICH. Für den Bau einer Stadthalle gab es am Donnerstag vom Wittlicher Stadtrat ein kleines "Kommando zurück". Der für das Großprojekt reservierte Platz, wo früher das Haus Schumacher stand, soll nicht mehr bindender Standort sein. Das Grundstück soll nun frei werden für gewerbliche Zwecke.

"Erstens: Der Stadtrat hält nach wie vor an der Notwendigkeit zum Bau einer Stadthalle fest", dieses "Wittlicher Credo" war dem Beschluss vorangestellt, das frühere Votum für den Standort Oberstadt aufzuheben, damit das Grundstück anderweitig vermarktet werden kann. Das hatte bereits der Stadthallenausschuss mehrheitlich befürwortet. Der Rat schloss sich dem am Donnerstag mit einer Enthaltung an, um die Entwicklung des Geländes nicht weiter zu blockieren. Unhaltbarer Zustand an exponierter Stelle

Für die Abkehr von dieser "Stadthallenadresse der Zukunft" argumentierte die Verwaltung: "Der bisher vorgesehene Standort im Bereich des ehemaligen Hauses Schumacher sollte aufgegeben werden, um den unhaltbaren Zustand an dieser exponierten Stelle der Innenstadt möglichst schnell zu beenden. Die gesamte Fläche sollte einer großflächigen gewerblichen Bebauung zu geführt werden." Auch gelte: "Der Standort für eine Stadthalle ist auswechselbar. Eine Stadthalle schafft kein urbanes Leben." Die Verwaltungsvorlage informiert ebenfalls, dass die Kommunalaufsicht die 400 000 Euro, die für einen Architekten-Wettbewerb geplant waren, nicht akzeptiert habe. Weiter heißt es zum Thema Stadthalle: "Weder deren Unabweisbarkeit noch die Vereinbarkeit der Folgekosten mit der Leistungsfähigkeit des Verwaltungshaushalts sowie die zeitnahe Erzielung von Grundstücksverkaufserlösen zur Projektgegenfinanzierung ließen sich gegenüber der Kommunalaufsicht darstellen." Dem "Ja" für die Freigabe des Grundstücks war im Rat die Bitte der CDU voran gegangen, den Satz "Der Stadtrat hält nach wie vor an der Notwendigkeit zum Bau einer Stadthalle fest" aus der Beschlussvorlage zu streichen. Der Grund: Dieser Satz sei trotz der Haushaltslage eine Selbstverständlichkeit, und man vertrete die Meinung, der anstehende Beschluss, den Standort auf dem Oberstadtgelände aufzugeben, sei primär eine Entscheidung, in der es um eine positive Stadtentwicklung gehe. Dieser Auffassung schloss sich auch der Stadtrat an. Die Verwaltung machte Hoffnung auf eine baldige Entwicklung auf der als Parkplatz genutzten Brache. Leo Kappes: "Wir haben eine Reihe von Gesprächen geführt und sind in Teilen fündig geworden." Auch Bürgermeister Ralf Bußmer erklärte, es gebe Kontakte, und: "Es ist ein konkreter Interessent da."

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