Standort für Gedenktafel bleibt

TRABEN-TRARBACH. Es bleibt dabei: Die Gedenktafel für die ermordeten und verfolgten jüdischen Bürger Traben-Trarbachs wird am Mittelmosel-Museum angebracht.

Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus hat bei der jüngsten Stadtratssitzung bekannt gegeben, dass der Standort für die Gedenktafel zur Erinnerung an die im Dritten Reich verfolgten jüdischen Bürger der Stadt, wie bereits vom Stadtrat beschlossen, nicht geändert wird. Im Mai vergangenen Jahres hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, eine entsprechende Gedenktafel an der Außenwand des Mittelmosel-Museums anzubringen. Auf der Tafel ist folgender Text eingraviert: "In Erinnerung und Gedenken an die jüdischen Bürger der Stadt Traben-Trarbach, die vor dem Zweiten Weltkrieg hier lebten und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1933-1945) wurden. Die Stadt Traben-Trarbach 2006". Diesem Text ist der Satz vorangestellt: "Die Würde des Menschen ist unantastbar (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 1)". Stadtbürgermeisterin Pönnighaus wies darauf hin, dass die Gedenktafel für Werner Beumelburg vor acht Jahren von privater Seite am Alten Casino angebracht worden sei. Der Stadtrat sei damals nicht gefragt worden. Hans-Joachim Weinmann (SPD) erinnerte daran, die SPD habe damals bereits diese Gedenktafel nicht gewollt. Weinmann: "Wir wollen keine Ehrung dieses Mannes." Werner Beumelburg ist Ehrenbürger der Stadt Traben-Trarbach. Er ist ein höchst umstrittener Sohn der Stadt. Der 1899 geborene und 1963 gestorbene Autor machte nach der Machtergreifung Hitlers schnell Karriere. Schon in der Weimarer Republik zählte er zu den bekanntesten Autoren des so genannten revolutionären Nationalismus. Zuletzt hatte unter anderem der Auschwitz-Überlebende Martin Schmitz, der in Traben-Trarbach geboren wurde und dort seine Jugend verbracht hat, gefordert, die Gedenktafel für die verfolgten Juden der Stadt am Rathaus in Trarbach anzubringen. Von dort seien die Verfolgungen ausgegangen (der TV berichtete).

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