Stechende Augen, weiches Fell

KINHEIM. (mü) Anschauungsunterricht der besonderen Art erlebten die Kinder im Kinheimer Kindergarten. Zwei Huskys statteten den Kleinen eine Besuch ab. Bei der anschließenden Bollerwagenfahrt durchs Dorf waren alle hellauf begeistert.

Michael Heinsch ist umringt von Kindern, an seiner Seite der fünfjährige Husky-Rüde Olli und die neunjährige Husky-Dame Franka. Die blauen Augen, der stechende Blick, das weiche Fell: Die Tiere faszinieren die Kinder. Es sind menschenfreundliche Tiere, "Naturburschen" wie aus dem Bilderbuch, erklärt Heinsch den Kleinen. Jede Menge Hund zum Anfassen hat er mitgebracht - und wer will und sich traut, darf Olli und Franke streicheln. Kein Wunder also, dass die schöne Kühlen aus dem Norden die Herzen der Kinder im Sturm erobern. Aber zuerst werden die Kinder in der Theorie über die Hunde aufgeklärt. Anhand von Stoffhund Ajax vermittelt Heinsch diverse Grundkenntnisse: "Ein Hund kann noch so lieb aussehen, geh' nicht (ohne zu fragen) zu ihm hin." Oder: "Vermeide alles, was ein Hund als Bedrohung auffassen könnte." Anschaulich macht er klar, dass man dem Hund nicht am Schwanz ziehen oder gar sein Fressen weg nehmen sollte. "Du verteidigst deine Pommes beim Imbiss doch auch", sagt Heinsch. Heinsch will den Kindern die Panik nehmen, so dass sie den Hunden ohne Angst, jedoch mit Bedacht begegnen. Man müsse immer wissen, dass jeder Hund seinen eigenen Charakter habe - und Vorlieben: Huskys beispielsweise lieben Auslauf. Um das zu demonstrieren, hat Heinsch einen Bollerwagen mitgebracht, in dem die Kinder reihum einmal sitzen dürfen und durch den Ort gezogen werden. Die Freude ist den Kindern, Hunden und Erwachsenen ins Gesicht geschrieben. "Die Fahrt im Bollerwagen war schön", schildert die vierjährige Lena Dippel, "der war so schnell, ein tolles Gefühl, wie der so abgedüst ist." "Ich fand so toll, dass ich gefahren wurde", fügt die fünfjährige Lara Kaufmann hinzu. "Die Kinder haben heute gelernt, dass man Respekt vor Hunden braucht", resümiert Sandra Klein, "wenn man aber die Regeln beherzigt, braucht man keine Angst zu haben." "Wir befassen uns zurzeit mit dem Thema 'Eine Reise um die Welt'", erzählt Kindergartenleiterin Sandra Klein, "und da ist es schön, den Kinder etwas Anschauliches zu zeigen." In Skandinavien gibt es Schlittenhunderennen, da kam der Wunsch auf, etwas über Huskys zu erfahren." "Kommen da wirklich echte Hunde", hatte der fünfjährige Kilian Müllers ungläubig Tage zuvor gefragt. Dieser "Erlebnisunterricht" wurde mit Einverständniserklärung der Eltern ermöglicht, eine entsprechende Vorbereitung mit den Kindern vorab war für die Kindergärtnerinnen selbstverständlich.

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