Stille Stars für eine lebenswerte Zukunft

BERNKASTEL-WEHLEN. (peg) Premiere im festlich hergerichteten Saal des Kloster Machern: Zum ersten Mal verlieh Landrätin Beate Läsch-Weber den Bürgerpreis "Stille Stars" an engagierte Ehrenamtler des Kreises.

"Wer klagt, es gäbe kein Ehrenamt mehr, kein selbstloses Engagement, sollte Augen und Ohren öffnen. Unzählige stille Sterne strahlen, setzen ein deutliches Zeichen und zeigen den richtigen, menschlichen Weg in eine lebenswerte Zukunft." Mit diesen Worten hatte die Sprecherin der "Arbeitsgemeinschaft LandkreisAktiv", Michaele Schneider, den Festakt im Kloster Machern eröffnet. Seit 1999 sind in dieser AG 15 Mitgliedsverbände und Vereinigungen des Kreises Bernkastel-Wittlich zusammen geschlossen. Landrätin Beate Läsch-Weber ehrte am 5. Dezember, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen "Tag des Ehrenamtes", einige der zahlreichen "Stillen Stars", nach denen man nicht mühsam habe suchen müssen. Im Gegenteil: "Viele gute Vorschläge wurden eingereicht", so die Kreischefin, "aus denen die Jury vier Persönlichkeiten und ein Freiwilligenprojekt als Preisträger ermittelte." Elisabeth Arens aus Maring-Noviand schenkte bereits vor dem Eintritt ins Erwachsenenalter Flüchtlingsfamilien Zuwendung und Hilfe. Acht eigene Kinder und die Führung des landwirtschaftlichen Betriebes gemeinsam mit ihrem Mann hielten sie nicht davon ab, einem in Schwierigkeiten geratenen jungen Mann aus Berlin wieder auf die Beine zu helfen - nur ein Beispiel für die unentwegte Tatkraft der Dame, so Läsch-Weber. Sechsfache Mutter ist Judith Krämer aus Bergweiler: Sie kümmert sich seit fast zwei Jahrzehnten um Insassen der Justizvollzugsanstalt Wittlich. Hinter Gittern leitet sie Gesprächskreise, in denen es um so existenzielle Themen wie Ehe, Familie, Kindererziehung und Altersprobleme geht. Ihr Spitzname: "Vollzugsoma". Niemals habe sie auch nur einen Cent für Fahrtkosten geltend gemacht. Seit 1976 engagiert sich Hermann Follmann im Sportverein Dreis. Als gelernter Schreiner ist er stets zur Stelle, wenn seine handwerklichen Künste gebraucht werden. Läsch-Weber: "Im Spätsommer diesen Jahres waren Sie fast täglich auf dem Sportplatz anzutreffen und haben unermüdlich bei der Sanierung des Vereinshauses mit angepackt." Wobei er dort auch die eher unangenehmen Arbeiten erledigte, die andere gerne liegen ließen. Die "Nachbarschaftshilfe in Person" sei Kilian Schmitt aus Horath. Ob der Nachbar Hilfe bei der Ernte braucht, den Glockenturm zu restaurieren, eine Ruhebank zu streichen oder Schilder aufzustellen sind: Schmitt hilft auf jeden Fall, und das neben seinen Aufgaben als ehemaliger Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr, als Gemeinderatsmitglied und Kommunionhelfer.Betreuung im Missionshaus St. Paul

Der fünfte Bürgerpreis ging an das Projekt "Ferien von der Pflege", das seit zehn Jahren pflegenden Angehörigen einige Tage Auszeit und Atem schöpfen ermöglicht, indem es im Wittlicher Missionshaus St. Paul pflegebedürftige Menschen betreut. Neben hauptamtlichen Pflegekräften tragen rund 40 freiwillige Helfer zum Gelingen dieser aufwändigen Aktion bei. Stellvertretend für alle nahmen im Kloster Machern Marianne Kraus, Brigitte Iseke, Waltraud Braun, Ulrike George und Alfred Brockes die Auszeichnung entgegen. Für das leibliche Wohl und die Dekoration dankte Michaele Schneider den Landfrauen; die musikalische Umrahmung hatte das Klarinettenquartett der Kreismusikschule übernommen. Der Chor der Alters- und Ehrenabteilung der VG Thalfang präsentierte volkstümliche Lieder. Besonders in den festlichen Rahmen passten die Kostüme der zwölf Damen des Moseltanzkreises aus Trittenheim, die unter der Leitung von Uta von Keller alte Tänze darboten.

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