Streit um Nachtflüge

OSANN-MONZEL/FRANKFURT. (mai) Die Zahlenschlacht um die Nachtflüge in Frankfurt und am Hahn ist verwirrend. Der TV hakte nach.

Wie sieht es aus mit den Nachtflügen in Frankfurt, die angeblich an den Hahn verlegt werden sollen? Während und nach der Info-Veranstaltung der Flughafen-Betreiber in Osann-Monzel zum Thema Fluglärm prallten in diesem Punkt die Meinungen aufeinander. Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher hatte gesagt, die Bevölkerung müsse sich keine Sorgen machen: In Frankfurt gebe es außer den wenigen Nachtpoststern-Flügen keine Nachtflüge, und der Nachtpoststern werde bekanntermaßen eingestellt. Dem hält die Bürgerinitiative (BI) gegen den Nachtflughafen Hahn in einer Rund-Mail Berichte über 160 Nachtflüge im Sommer und 94 im Winter in Frankfurt entgegen. Aktuell hat die BI damit Recht. Auf TV -Anfrage sagte Fraport-Sprecher Wolfgang Schwalm: Durchschnittlich gebe es zur Zeit zwischen 22 und 6 Uhr 130 Starts und Landungen. Allerdings, so schränkte er ein, ändere sich die Situation im Jahr 2009, wenn der Frankfurter Flughafen ausgebaut sei. Dann erhöhe sich generell die Spitzenkapazität, und die bis dahin nächtlichen Flugbewegungen verteilten sich auf die ohnehin beliebteren Tageszeiten. Generell gelte dann das Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr. Nächtliche Flugbewegungen gebe es dann noch in den Randstunden (22 bis 23 Uhr und fünf bis sechs Uhr), in denen auch heute schon die Mehrzahl der Nachtflüge (nämlich 50) stattfände. "Wie sollen am Hahn die nach der Startbahnverlängerung anvisierten 750 000 Tonnen Fracht mit so wenigen Nachtflügen transportiert werden?", lautete eine weitere Frage der BI bei der Info-Veranstaltung. Zur Erinnerung: Für die Route über Osann-Monzel hatten die Hahn-Betreiber maximal 3,8 Flugbewegungen pro Nacht angegeben. Auf TV -Nachfrage erklärte Hahn-Sprecherin Nuray Tatar, im Gutachten für 2015 werde mit 700 000 Tonnen geflogener Fracht und 19 500 Flügen im Jahr gerechnet. Pro Durchschnittstag seien 60 Frachtflugbewegungen geplant, davon 35 nachts. Die Nachtflüge sollen sich auf etwa 19 Routen von und zum Hahn verteilen. Zwei Drittel der nächtlichen Flüge sollen laut Gutachten auf kleine, lärmarme Maschinen entfallen, ein Drittel auf größere wie die Boeing 757.

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