Strom von der Deponie

Ab Sommer 2009 soll auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Sehlem erzeugter Solarstrom ins Netz eingespeist werden. Der Kreistag Bernkastel-Wittlich hat in seiner jüngsten Sitzung für die zuvor notwendige Investition von rund 2,5 Millionen Euro den Weg frei gemacht.

Wittlich/Sehlem. Strom für den Jahresbedarf von 150 Haushalten soll ab Juli kommenden Jahres in Sehlem produziert werden. Dazu wird auf dem Gelände der früheren Mülldeponie eine Photovoltaik-Anlage gebaut. Die rund 2,5 Millionen Euro für den Bau stammen aus den Rücklagen des Abfallwirtschaftsbetriebs. Insgesamt 20 Millionen Euro Rücklagen wurden in den vergangenen Jahren zusammengetragen, um hauptsächlich die Nachsorgearbeiten an der Deponie Sehlem zu finanzieren. Die ehemalige Müllkippe steht zwar zur Deponierung des Hausmülls nicht mehr zur Verfügung. Die Folgen der jahrelangen Nutzung des Geländes werden den Abfallwirtschaftsbetrieb jedoch noch viele Jahre beschäftigen. In kommenden Monaten werden nun die Planer und Monteure damit beschäftigt sein, den Bau der Photovoltaik-Anlage zu verwirklichen. Auf zwei Bereichen des Deponiegeländes soll mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt werden (der TV berichtete). 338 Tische sollen aufgestellt werden

Laut aktuellem Konzept werden nach Fertigstellung insgesamt 338 sogenannte Tische aufgestellt sein. Auf denen werden dann die einzelnen Solarmodule befestigt, in denen die Sonneneinstrahlung in Strom umgewandelt wird. Die Sehlemer Photovoltaik-Anlage ist auf eine Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren ausgelegt. Bauherr und Betreiber der Anlage wird der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Bernkastel-Wittlich deshalb sein, weil es sich rentiert. Durchgerechnet war vor der Entscheidung des Kreistags für das Projekt auch die Möglichkeit, dass ein Betreiber für die Anlage gefunden wird. In diesem Fall hätte der Abfallwirtschaftsbetrieb nur die Fläche für die Anlage verpachtet. Es habe sich gezeigt, dass eine bessere Rendite als bei anderen sonst üblichen kommunalen Kapitalanlagen zu erwarten sei, sagte Kreis-Pressesprecher Alfons Kuhnen. Dies auch aufgrund der finanziellen Förderung des Solarstroms durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz. Nach Auskunft Kuhnens wird der Kreisausschuss vermutlich noch im April den erforderlichen Planungsauftrag vergeben. Im Sommer soll die notwendige Genehmigung für den Bau eingeholt werden, ehe die Bauarbeiten ausgeschrieben und vergeben werden. "Wir gehen davon aus, dass Anfang 2009 mit der Errichtung der Anlage begonnen wird", sagte Kuhnen im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

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