Traben-Trarbacher Motorboot-Rennen steht auf der Kippe

Traben-Trarbach · Verwirrung um das Motorboot-Rennen in Traben-Trarbach: Der Termin für 2017 steht zwar fest, doch die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Und die Sponsorensuche gestaltet sich sehr schwierig.

Gibt es in diesem Jahr ein Motorbootrennen in Traben-Trarbach? Zumindest die Bereitschaft ist da. Bei Hotels, Gaststätten und Einzelhändlern freut man sich bereits auf "viele zusätzliche Tages-Touristen und ein Ereignis mit hoher Werbe-Wirksamkeit". So drückt es Stadtbürgermeister Patrice Langer aus. Doch angebracht ist der Jubel offenbar noch nicht. Denn die Austragung des Motorboot-Rennens auf der Mosel, das ungeachtet der Tragödie des vergangenen Jahres - damals war ein italienischer Fahrer tödlich verunglückt - auch 2017 wieder über die Bühne gehen sollte, ist offenbar noch längst nicht gesichert.

"Ich glaube, der Veranstalter hat mit dem Verband schon den Termin 3./4. Juni vereinbart", sagt Stadtbürgermeister Patrice Langer im Gespräch mit dem TV. Diesen Fakt bestätigt zwar Ingo Kaspari, der nicht nur Organisator und Ausrichter, sondern auch finanzieller Garant der vergangenen Jahre war. Doch die Jahre 2015 und 2016, darunter ein im Sommer ausgefallenes und im Herbst nachgeholtes Rennwochenende, hätten das Budget aufgefressen. "Wir haben so viel draufgelegt. Ich kann in diesem Jahr finanziell nicht mehr dafür geradestehen", sagt der Traben-Trarbacher Geschäftsmann.

Im Moment seien er und Teambesitzer Roland Olschimke darum bemüht, neue Sponsoren für die Veranstaltung zu akquirierten. Das aber gestalte sich bis jetzt sehr schwierig. Und so steht der Termin 3. und 4. Juni zwar im Kalender, doch nach derzeitigem Stand wird es das Renn-Wochenende nicht geben.

Der Deutsche Motor- und Yachtverband mit Sitz in Duisburg habe den Leuten von der Mosel noch etwas Karenzzeit gewährt, betonen die Ausrichter. "Aber bis spätestens Mitte April wollen die beim Verband auch Klarheit haben. Wenn wir bis dahin keine frischen Geldgeber ins Boot holen konnten, müssen wir das Rennen canceln", malt Kaspari das mögliche Aus an die Wand. Und er bekräftigt noch einmal: "Ich jedenfalls kann es nicht mehr."

Das Dilemma sieht auch der Stadtbürgermeister: "Die Jungs haben da so viel Geld reingesteckt, da sollten man denen jetzt auch eine faire zweite Chance geben." Wenn das Rennen, das ja von 1996 bis 2014 ausgefallen war, nun wieder so schnell und unvorhergesehen "beerdigt" werden müsste, sei das sehr schade für alle Beteiligten. Vor allem sei es ein falsches Signal nach dem tödlichen Unfall des vergangenen Jahres. "Dieses tragische Geschehen muss man leider als gegeben hinnehmen. Es gibt bei weitem gefährlichere Strecken", sagt Langer. Zudem hätten keine Pflichtverletzung und kein Versäumnis bei der Streckensicherung seitens der Organisatoren zu dem Tod des italienischen Sportbootfahrers geführt.

Und so tappen im Moment die Organisatoren wie auch die Freunde dieses spektakulären Motorsports im Dunkeln. Alles steht und fällt mit externen Geldgebern. "Wir möchten gerne, aber wir selbst können keine finanzielle Garantie übernehmen", sagt Kaspari. Dieser Moment, so meint er, wäre ja auch eine Möglichkeit, für die heimische Geschäftswelt, die ja auch von diesem Event profitiere, sich zu engagieren.

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