Tunnel wieder auf Tagesordnung

Das Ende des Bundeswehrstandortes Traben-Trarbach ist beschlossen. Jetzt geht es darum, einen Ausgleich zu finden. Am Mittwochabend tagte erstmals die Projektgruppe Konversion. Eines der Themen: der Bau eines Tunnels zur Entlastung des Stadtteils Trarbach und einer gleichzeitig besseren Anbindung zum Flughafen Hahn.

Traben-Trarbach. Jetzt geht's ans Eingemachte: Nachdem auf der Konferenz am 8. Mai in Traben-Trarbach Stadt, Verbandsgemeinde, Kreis und Land unisono bekundeten, in Sachen Konversion an einem Strang zu ziehen, folgt nun das in der Regel mühsame Geschäft, konkrete Projekte anzuschieben. Am Mittwochabend konstituierte sich auf Einladung der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach die Projektgruppe Konversion und erörterte Möglichkeiten, wie der Stadt nach dem Wegfall des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr geholfen werden kann. Landespolizeischule nach wie vor ein Thema

Mit am Tisch saßen neben VG-Chef Ulrich K. Weisgerber, Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und Vertretern aller VG- und Stadtratsfraktionen Traben-Trarbach, auch Wolfgang Baumann vom Mainzer Innenministerium, zuständig für kommunale Entwicklung und Konversion, der Leiter des Konversionsreferates im Mainzer Wirtschaftsministerium, Peter Koch-Sembdner, Hans-Günther Clev, Geschäftsführer der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz sowie Geschäftsbereichsleiter Hermann Brück von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Auch Landrätin Beate Läsch-Weber nahm zu Beginn an der Sitzung teil. Die Tagesordnung war umfangreich, die Vorschläge, die Hans-Günther Clev notierte, ebenso. Im Gespräch mit dem TV nannte VG-Chef Ulrich K. Weisgerber die wesentlichen Punkte. Demnach soll sich in der frei werdenden Bundeswehr-Liegenschaft eine staatliche Stelle oder ein Unternehmen ansiedeln. Im Gespräch ist nach wie vor die Verlegung der Landespolizeischule vom Flughafen Hahn auf den Mont Royal. Das Land hat sich dazu bislang insofern geäußert, dass es "derzeit keine Überlegungen zur Verlegung der Polizeischule gebe". Weisgerber bewertet diese Aussage keinesfalls als endgültiges "Nein", vielmehr müsse diese Alternative ernsthaft von der Landesregierung überprüft werden. Entlastung und bessere Anbindung zum Hahn

Ein Schwerpunkt der Konversion wird der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur sein. Weisgerber hatte bereits Anfang 2001 vor seiner Wahl zum VG-Bürgermeister die Idee ins Spiel gebracht, für den Stadtteil Trarbach, ähnlich wie in Bernkastel, eine Tunnellösung zu schaffen. Damit würde Trarbach vom Schwerlastverkehr erheblich entlastet, ferner wäre eine sehr gute Anbindung zum Flughafen Frankfurt-Hahn geschaffen. Weitere Maßnahmen, die die Entwicklungsagentur nun zu prüfen hat: Anbindung des Gewerbegebietes Mont Royal von einer noch zu bauenden Brücke bei Wolf aus oder Anbindung des Gewerbegebietes in Richtung Wittlich über eine Umgehungsstraße um den Ferienpark Mont Royal. Wichtig für Stadt und Verbandsgemeinde gleichermaßen: Traben-Trarbach muss Mittelzentrum bleiben und der Schulstandort gestärkt werden. Gesprochen wurde auch über die Sanierung des Blockbereiches hinter dem Rathaus in Trarbach. Bislang hat Mainz dafür noch keine Förderzusage erteilt. Ferner sieht Weisgerber durch den Bau der vierspurigen B 50 neu, die auf dem Wolfer Berg das Stadtgebiet tangiert, die Möglichkeit, dort Gewerbeflächen auszuweisen.Die nächste Sitzung der Projektgruppe findet am 20. September statt. Dabei soll die Entwicklungsagentur erste Zwischenergebnisse präsentieren.

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