Als Karl-Ulrich Weber, Vorsitzender des Kröver Turnvereins, vor einigen Monaten bei Verbandsgemeindebürgermeister Otto Maria Bastgen wegen der Finanzierung für den Bau einer Gerätehalle an der Schulturnhalle anfragte, hätte er wohl kaum gedacht, dass Ende Oktober bereits der Rohbau steht. Dass alles so schnell und unbürokratisch ging, hat Weber einer Reihe aktiver Mitglieder seines Turnvereins und des Judoclubs zu verdanken. Sie haben im Sommer und Herbst den kleinen Anbau, der 50 Quadratmeter umfasst, hochgezogen. "Das waren bislang 222 Stunden Eigenleistung", hat Weber errechnet. "Normalerweise" ist ein solcher Anbau an eine Schulturnhalle allein Sache des Trägers, also der Verbandsgemeinde. Doch wer Otto Maria Bastgen kennt, weiß, dass er bei allen Projekten zuerst überlegt: "Wie bekommen wir die meisten Zuschüsse?" Bei einer Finanzierung über die VG hätte es vermutlich auch Zuschüsse gegeben, diese wären aber geringer ausgefallen und vor allem hätte es länger bis zum Baubeginn gedauert. So entschloss man sich für eine andere Lösung. Zuschussquote beträgt 60 Prozent

Der Turnverein baut den Geräteraum, und er pachtet zum Nulltarif das Gebäude für 25 Jahre von der Verbandsgemeinde. Der Vorteil: Die Zuschussquote - Fördermittel kommen vom Sportbund und vom Kreis - beträgt so rund 60 Prozent. Zwar hat der Bau den freiwilligen Helfern einige Schweißtropfen gekostet, doch dafür können sie vermutlich bereits in diesem Jahr den Raum nutzen. Dieser war unbedingt notwendig, weil der bestehene Raum viel zu klein und das Ein- und Ausräumen der Geräte und Matten sehr umständlich war. Bei einem kleinen Richtfest am Mittwochabend bei Wein und Hackbrötchen lobte Verbandsgemeinde-Chef Bastgen den "agilen Verein". Das Beispiel zeige, wie man die öffentlichen Kassen schonen könne. Ferner bedankte er sich beim Turnverein, der die vereinseigenen Geräte auch für den Schulsport zur Verfügung stellt.