Vergessene Kunst aus Leder

MANDERSCHEID. (ger) Leder hinter Glas – vergessene Kunst ist in Manderscheid wieder entdeckt und dem Heimatmuseum als Leihgabe zur Verfügung gestellt worden.

 Ruthilde Stolz überreicht ein Diorama aus der Zeit um 1900 an Bernhard Schwientek vom Förderverein des Heimatmuseums Manderscheid, rechts Edgar Durchdewald in der Kleidung des Manderscheider Grafen.Foto: Erich Gerten

Ruthilde Stolz überreicht ein Diorama aus der Zeit um 1900 an Bernhard Schwientek vom Förderverein des Heimatmuseums Manderscheid, rechts Edgar Durchdewald in der Kleidung des Manderscheider Grafen.Foto: Erich Gerten

Leder als Material für Künstler - in Manderscheid hat das Heimatmuseum ein Kunstwerk der besonderen Art als Leihgabe erhalten. Ruthilde Stolz aus Manderscheid hat ein Diorama aus der Zeit um 1900 in die Obhut des Museums gegeben. Erste Untersuchungen deuten auf Leder als Werkstoff hin, mit dem die Motive gefertigt und zum Teil filigran gestaltet wurden. Hinter Glas ist Obermanderscheid mit der Kirche dreidimensional zu sehen und natürlich den beiden Manderscheider Burgen im Mittelpunkt. Das Diorama ist zwar einfarbig gehalten, aber es imponiert beim Betrachten durch Details in den Ausführungen. So ist die Lieser dargestellt, die sich romantisch um die Burgen schlängelt: Auch eine weidende Ziegenherde ist zu sehen. Ruthilde Stolz kennt die Geschichte des 100 Jahre alten Werkes. Johann Crump, ein Sattler- und Polstermeister aus Manderscheid, mithin erfahren im Umgang mit Leder, hat es hergestellt. Er schenkte es seinem Neffen Peter Crump, in Manderscheid auch als "Maiisch Pitt" bekannt. "Crumpen Pitt" war ebenfalls Sattler und Polstermeister und hat das Werk über viele Jahre in seinem Haus aufbewahrt. Irgendwann Mitte des 20. Jahrhunderts hat Crump es dann Kurt Hemmerling geschenkt, dem Vater von Ruthilde Stolz, der zusammen mit Crump eine Sattler- und Polsterausbildung erhalten hat. Bernhard Schwientek, Vorsitzender des Fördervereins Heimatmuseum Manderscheid, ist begeistert und will das Diorama ab Ende Juli in der Dauerausstellung präsentieren.

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