"Vernünftig - wer ist das schon?"

TRABEN-TRARBACH. Viel Beifall und Anerkennung gab es für die Akteure der Musical AG des Gymnasiums Traben-Trarbach, die das Musical "Tabaluga oder die Reise zur Vernunft" aufführten.

"Das Denkvermögen", "Eine Funktion des menschlichen Vorstellungsvermögens" - so oder ähnlich lauten gängige Definitionen für "Vernunft". Eine ganz andere Vorstellungsdimension dieses Begriffes eröffnet das Musical "Tabaluga oder die Reise zur Vernunft", ein von Peter Maffay 1983 veröffentlichtes musikalisches Märchen, das im Musiksaal des Gymnasiums Traben-Trarbach von der Musical-AG der Schule aufgeführt wurde. Wer kennt ihn nicht, den Satz "Wer erwachsen werden will, der muss vernünftig werden." Auch der kleine Drachenjunge Tabaluga muss täglich die Moralpredigten seines Vaters Tyrion über sich ergehen lassen, ohne sich jedoch weiter daran zu stören. Tyrion muss einsehen, dass die elterlichen gut gemeinten Ratschläge nicht fruchten und er schickt seinen Sohn auf eine Reise: die Reise zur Vernunft. Dabei begegnet Tabaluga dem Mond, der die Zeit macht, den Ameisen, für die Arbeiten das halbe Leben ist, dem Riesen Grynkolos, der viel über Angst und Freundschaften zu erzählen weiß, und dem Baum des Lebens. Aber auch das Feuersalamander-Weibchen Pyromella, die Frösche aus der Kaulquappenschule und die lustigen Delphine vermögen es nicht, dem kleinen Drachen bei seiner Suche nach der Vernunft und dem Erwachsensein weiterzuhelfen. Erst Arafon, der Storch, führt Tabaluga zu der uralten, weisen Schildkröte Nessaja. Der Drachenjunge schildert sein Problem, dass er erwachsen und vernünftig werden soll, jedoch keine Ahnung hat, wie er das anstellen soll. Nessajas Worte berühren ihn tief: "Erwachsen - was heißt das schon? Vernünftig - wer ist das schon? Ich bin ich und Du bist Du. Das ist alles, was ich weiß. Du bist jung und ich bin alt, aber was kann das schon bedeuten?" Für die weise Schildkröte ist es wichtig, dass man immer ein Stück Kind in sich trägt, dem auch im Laufe der Jahre Beachtung geschenkt werden soll. Etwa 40 Minuten lang begeisterten 26 Schüler und Schülerinnen unter der Leitung von Studienrätin Ina Samol die Zuschauer mit ihrem Gesang, mutigen Tanzeinlagen und kreativen Kostümen. Trotz anfänglicher Nervosität gelang es den 12 bis 17-jährigen Darstellern, die Abenteuer des kleinen Drachen und die Aussage des Stückes gekonnt zu vermitteln. Der Direktor des Gymnasiums, Heinz Hermann, zeigte sich von den musikalischen und choreographischen Leistungen seiner Schüler begeistert. "Es war ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man ein schwieriges Thema sehr einfach darstellen und trotzdem eindrucksvoll rüber bringen kann." Auch die Leiterin der Musical AG des Gymnasiums, Ina Samol, lobte ihre Schützlinge, von denen sie nach etwa einem Jahr Proben nicht enttäuscht wurde: "Es war anstrengend, aber es hat viel Spaß gemacht. Und es hat sich gelohnt!" Stellvertretend für die jungen Darsteller bedankte sich Stefanie Zang zum Schluss bei ihrer Leiterin: "Erstens für unendlich viel Geduld, zweitens für unendlich viel Geduld und drittens für unendlich viel Geduld."

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