Verständigung mit Stift und Farbe

Seit 2000 wird die Partnerschaft zwischen den beiden Städten Bernkastel-Kues und Karlsbad (Tschechien) auf vielfältigen Ebenen "gelebt". Zum wiederholten Male kamen auch Gymnasialschüler zu gegenseitigen Besuchen zusammen, dieses Mal auf der Ebene der Kunst. Was dabei gemeinsam entstand, zeigen die Künstler im Bernkasteler Fenster.

 Kunst verbindet: Austauschschüler aus Bernkastel-Kues und Karlsbad zeigen ihre interessante Collage. TV-Foto: Marita Blahak

Kunst verbindet: Austauschschüler aus Bernkastel-Kues und Karlsbad zeigen ihre interessante Collage. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. (mbl) Bilder reich an lebendigem Farbenspiel, eine aus vielen Einzelteilen entstandene Fantasiestadt - dies und mehr setzte im kleinen Kaufhaus am Bärenbrunnen besondere Akzente. Schüler aus Bernkastel-Kues und Karlsbad gingen hier mit künstlerischer Hand ans gemeinsame Werk.Der Austausch zwischen jungen Leuten aus den beiden Partnerstädten wird auf vielfältige Weise gelebt: Schüler des NKG und des Ersten Tschechischen Gymnasiums von Karlsbad trafen sich bereits auf sportlicher und musikalischer Ebene. Nun setzte die Bildende Kunst das Partnerschaftsband fort. Nach einem Besuch der Deutschen in Karlsbad weilten die Tschechen zu einem Gegenbesuch an der Mosel. Stadtbürgermeister Wolfgang Port hieß Partner und Gäste zum Empfang mit Vernissage im Bernkastler Fenster willkommen. Eine alte neue europäische Stadt

"Es ist von großer Bedeutung für die Partnerschaft zwischen Bernkastel-Kues und Karlsbad, dass sie von den Menschen gelebt wird", sagte Port. Hier tragen die Jugendlichen beider Gymnasien wesentlich zum lebendigen Austausch bei. Alfred Schmitt dankte der Stadt für das passende "Ausstellungsfenster". Die Schule von heute müsse auf die Welt von morgen vorbereiten, betonte Schmitt. Dabei komme der Vermittlung interkultureller Kompetenzen eine große Bedeutung zu, denn sie bereite auf ein (Zusammen-)Leben in der europäischen Gemeinschaft vor. "Da bietet Schüleraustausch eine gute Möglichkeit, sich auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu begegnen", sagte Schmitt und dankte den Jugendlichen für ihre Offenheit, Neues kennen zu lernen. Besonderer Dank ging an Martin Gietzen vom NKG, der die Begegnungen auf deutscher Seite betreut und organisiert, sowie an die Kunstlehrer Ursula Viertelhaus und Peter Scholz. Das Thema der Ausstellung war die "Architektur". In Bernkastel-Kues und Luxemburg wurde fotografiert, gezeichnet und gemalt - alte und neue Häuser waren die Objekte der künstlerischen "Begierde". Neben den "Farbigen Räumen", die auf dem Papier entstanden, entwarfen die Austauschschüler gemeinsam eine große Collage. "Damit ist vielleicht eine alte neue europäische Stadt entstanden", bemerkte Scholz. "Die jungen Leute zeigen uns eindrucksvoll, wie wir ein gemeinsames Europa schaffen können." Auch Deutschlehrerin Magdalena Kneróva, die mit Kunstlehrerin Irena Jiriková die Karlsbader Schülergruppe begleitete, hob freudig hervor, dass die Schulfreundschaft zwischen den beiden Gymnasien seit 2003 sehr aktiv gestaltet werde. Rund 100 Jugendliche hätten bisher an den Austauschen teilgenommen. "Doch mit den daran beteiligten Familien, Freunden und Bürgern haben weit mehr Anteil an der Begegnungen von Mensch zu Mensch" hob Kneróva hervor. "All diesen engagierten Menschen gehört mein großer Dank."

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