Die Familie, Nachbarn, Freunde, Stadtratsmitglieder und der erste Beigeordnete Albert Klein waren der Einladung von Michael Scheid zur Eröffnung des Buchladen "Am Trierer Tor" gefolgt. Michael Scheid, bislang im städtischen Rathaus für die Parks und Grünanlagen der Stadt zuständig, bietet in seinem Geschäft einen besonderen Service: Er recherchiert nach vergriffenen Büchern, auch über die Grenzen der Republik hinaus. Das Quartett "Tourdion" war gekommen, um den Eröffnungsgästen mehr als nur eine musikalische Untermalung zu bieten. Es war schon ein kleines Konzert mit mittelalterlichen Weisen, das Tourdion darbot. Historiker Klaus Petry referierte humorvoll zum Trierer Tor, dem Namensgeber des neuen Ladens. Das in den Jahren nach 1325 erbaute Tor war eins von drei mittelalterlichen Wittlicher Stadttoren. Anders als das Himmeroder Tor, das "wohl eher Pilger und abhängige Bauern sah, die ihre Zinslast fluchend auf schwer beladenen Gespannen zur Eifelabtei brachten", betraten durch das Trierer Tor der Erzbischof und sein Gefolge das kurfürstliche Residenzstädtchen. Die von ihnen mitgebrachten Ideen seien sicher manchmal neu und unerhört gewesen und hätten der bodenständischen Wittlicher Bevölkerung Zugang zu einer offener Welt gewährt, mutmaßte Petry. Michael Scheid bestätigte, dass er den Namen seines Ladens als Programm betrachtet. "Ich möchte mit meinem Bücherangebot jedem den Zugang zur Bildung, zu Wissen und Information und natürlich zum Lesespaß erleichtern." Ein weiterer Schwerpunkt in seinen Regalen sollen Bücher sein, die sich mit Bäumen, Pflanzen und der Natur beschäftigen.