Was passiert, wenn?

TRABEN-TRARBACH. Die Traben-Trarbacher kämpfen weiter für den Erhalt des "Amts für Wehrgeophysik". Wie wichtig die Bundeswehr-Einrichtung auf dem Mont Royal für die Region ist, soll eine Umfrage unter den zirka 300 Mitarbeitern verdeutlichen. Diese Fragebogenaktion ist mittlerweile angelaufen.

"Ziel der Aktion ist es, auszuloten, welche Einkommen oben imAmt tätig sind und ein Szenario zu entwerfen, welchenvolkswirtschaftlichen Einfluss ein Abzug der Dienstposten undihrer Angehörigen hätte", begründet VG-Bürgermeister UlrichWeisgerber die Befragung unter den Beamten, Angestellten undArbeitern in der Bundeswehreinrichtung. Diese ist mit mehr als300 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Doppelstadt.Hinzu kommen schätzungsweise 700 Familienangehörige. Zwar scheint der Fortbestand des Standorts Traben-Trarbach für die nächsten acht bis zehn Jahre gesichert (der TV berichtete). Doch dass danach eine komplette Verlegung der Dienstposten zum Hauptsitz des neuen Amts für Geoinformationswesen nach Euskirchen stattfinden könnte, bereitet den Politikern vor Ort größte Sorgen.

Was passiert also, wenn? Dieser Frage will die VG-Verwaltung nachgehen und beauftragte deshalb bereits Anfang 2003 die Universität Trier mit einer Projektanalyse über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer eventuellen Verlagerung des Amts für Wehrgeophysik. Teil dieser wissenschaftlichen Analyse ist eine Erhebung unter den Bediensteten des Amts. Der Fragenkatalog umfasst dabei unter anderem Angaben zur Nutzung örtlicher Infrastruktureinrichtungen und liefert beispielsweise die Information, welche Schulen die Kinder der Amts-Mitarbeiter besuchen. Zudem wird das Konsum- und Freizeitverhalten der Dienstposten beleuchtet. Wo gehen die Mitarbeiter und ihre Familien einkaufen und welchen Vereinen gehören sie an? All diese Fragen sollen vom Personal des Amts beantwortet werden.

Anonyme Befragung gewährleistet

"Wir fragen aber auch nach dem Nettoverdienst des Gesamthaushalts", sagt Weisgerber. Dabei wird allen Beteiligten eine anonyme Erhebung und Auswertung der ermittelten Daten zugesichert. Nach Abschluss der Auswertung werden die Fragebögen vernichtet.

Dass die Erhebung überhaupt noch realisiert werden konnte, ist nicht selbstverständlich. Denn im Vorfeld gab es heftige Querelen mit der Bundeswehrverwaltung, da dem damaligen Amtspräsident Rainer Uhlemann vom Verteidigungsministerium die Genehmigung zur Befragung im Dienst untersagt worden war.

Deshalb war ein Umweg nötig: Die VG-Verwaltung sicherte sich die Unterstützung der lokale Gruppe des Verbandes der

Beamten der Bundeswehr (VBB), die die Aktion logistisch unterstützt und mittlerweile die ersten Fragebögen unter den rund 300 Mitarbeitern verteilt hat. Als spätester Abgabetermin beim VBB-Vorstand ist nach Angaben der VG-Verwaltung der 20. Mai vorgesehen. Erste Ergebnisse der Studie erwartet Bürgermeister Weisgerber im Juni, mit dem Abschluss des Projekts und der Vorlage der kompletten Analyse rechnet er im Juli.

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