Wechsel an der Spitze: Feuerwehrchef des Kreises Bernkastel-Wittlich verabschiedet

Neumagen-Dhron · Viele Weggefährten haben den obersten Feuerwehrmann des Kreises Bernkastel-Wittlich verabschiedet. Willi Herres erreicht die Altersgrenze. Mehr als 45 Jahre war die Arbeit in der Feuerwehr ein wichtiger Teil seines Lebens.

Wechsel an der Spitze: Feuerwehrchef des Kreises Bernkastel-Wittlich verabschiedet
Foto: Klaus Kimmling

Was zeichnet einen Feuerwehrmann aus? Da dürften mehrere Dinge zusammenkommen. Er sollte bei einem Einsatz immer ruhig bleiben, seinen wichtigen Dienst aber mit Engagement ausüben und um die Bedeutung der Arbeit im Team wissen. Diese und andere Wesens- und Charakterzüge vereinigt Willi Herres offenbar in vorbildlicher Weise in sich. 1969, im Alter von 17 Jahren. trat er in die Neumagener Feuerwehr ein, zum Jahresende 2014 tritt er als oberster Feuerwehrmann des Kreises Bernkastel-Wittlich ab, weil er die Altersgrenze erreicht hat. "Eine Ära geht zu Ende", würdigt Landrat Gregor Eibes bei der offiziellen Verabschiedung in der Dhrontalhalle in Neumagen-Dhron das ehrenamtliche Wirken des scheidenden Kreisfeuerwehrinspekteurs (KFI) . Und als der sich verabschiedet, erheben, sich die etwa 100 Gäste, fast alles Uniformträger, von den Plätzen und danken mit viel Beifall.

Ausgeglichen und ruhig sei er seinen Weg gegangen, sagt Landrat Eibes. Gleichzeitig sei er mit hoher Fachkompetenz gesegnet und Durchsetzungsfähigkeit gesegnet. "Er war ein Glücksfall für den Kreis", sagt Peter Gerhards, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes. "Er war Mediator, Fürsprecher und Motivator", sagt Thomas Edringer (Maring-Noviand), der Herres in den 13 Jahren als Stellvertreter begleitet und erlebt hat.

Wer Willi Herres kennt, auch als Kommunalpolitiker, der weiß, dass er kein Jubler ist. Er streut immer wieder Nachdenkliches in seine Reden ein und zitiert auch schon Mal Nikolaus Cusanus. Helfer, wie zum Beispiel Feuerwehrleute und Polizisten, würden mehr und mehr bei Einsätzen verunglimpft, kritisiert er. Manche Arbeitgeber stellten die Ehrenamtlichkeit ihrer Mitarbeiter infrage, moniert er. Für ihn steht fest: Jeder Mensch sollte in der Erwerbsphase in einer Hilfsorganisation tätig sein.

Der 62-Jährige scheidet mit Worten, die für ihn typisch sind: "Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben einen Fehler. Sie sind uninteressant." Eine Ära ist also beendet. Eine neue könnte, so der Landrat, beginnen. Jörg Teusch, der neue KFI, ist erst 43 Jahre alt. Er könnte das Amt also fast 20 Jahre lang ausüben. Der Wittlicher trat schon mit zwölf Jahren in die Feuerwehr ein und war zuletzt stellvertretender Leiter der technischen Einsatzleitung auf Kreisebene. "Wir sind sehr gut aufgestellt, was Ausbildung, Führung und Ausstattung angeht", sagt der neue Chef von 3600 Wehrleuten im Kreis Bernkastel-Wittlich.

Er kann mit Thomas Edringer auf einen bewährten Stellvertreter zurückgreifen. Der sei, so Landrat Eibes, das beste Beispiel für einen "Vollblutfeuerwehrmann". Edringer habe bereits mit 20 Jahren Führungsaufgaben übernommen. Den Weg an die Spitze trete er aber nicht an, weil er selbstständig sei und einen Betrieb führe. Für Willi Herres gibt es an diesem Abend Geschenke und Ehrungen. Eine besondere Auszeichnung wartet noch: Am 22. Januar bekommt er in Mainz das höchste Feuerwehrehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz.

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