Weihnachtsmarkt in Traben-Trarbach: Parksituation wird im Internet heftigst diskutiert

Traben-Trarbach · Überall in Traben-Trarbach sind Parkplätze für die Gäste des Wein-Nachts-Marktes ausgewiesen. Doch diese werden nicht benutzt. Die Besucher wollen ihre Autos direkt vor den Kellern parken. Das sorgt für Ärger.

Zur Zeit ist Traben-Trarbach bei Touristen ein beliebtes Ziel für den Kurzurlaub. Anlass ist der Mosel-Wein-Nachts-Markt, der derzeit zahlreiche Gäste aus dem weiten Umkreis anlockt. Doch offenbar bringt der Markt für einige Einheimische auch Nachteile mit sich. Bei denen sorgen die vielen Gäste für eine Diskussion über die Parksituation, während der Öffnungszeiten der unterirdischen Keller.

Bei einer Umfrage im Sozialen Netzwerk Facebook in der Gruppe "Wir sind Traben-Trarbach", was am Mosel-Wein-Nachts-Markt zu verbessern sei, steht an Platz 1 der Wunsch nach einem Park & Ride-Konzept. Die Mitglieder der virtuellen Gruppe sind sich einig: "Wenn man eine Großveranstaltung wünscht, muss man für eine Logistik sorgen".
Der Stadtbürgermeister der Stadt Traben-Trarbach, Patrice Langer, rechtfertigt sich. Shuttle-Busse würden bereits in die umliegenden Orte fahren und die Busfahrer von größeren Anbietern fragten an, wo es Abstellmöglichkeiten gebe und parkten während der Zeit, in der die Fahrgäste die Keller besichtigen in Enkirch.

Ein Mitglied der Gruppe beklagt sich, dass er einen weiten Fußweg vom Parkplatz bis zu seiner Wohnung zurücklegen müsse. Mit Ach und Krach habe er überhaupt einen Parkplatz in der Stadt gefunden. Das Problem lege darin, dass die Autofahrer ihre Fahrzeuge so nah wie möglich beim Wein-Nachts-Markt abstellen wollen und dadurch die Anwohner blockieren würden, schlussfolgert er. Und das obwohl es genügend freie Parkplätze für die Besucher gäbe.

Das sieht auch Patrice Langer so. "Wir haben kein Parkplatzproblem, wir haben ein Bequemlichkeitsproblem. Die Leute wollen bis vor die Keller fahren." Mehrfach habe er sich die Situation angeschaut. Sowohl am ehemaligen Neukauf als auch auf dem Langguth-Gelände. Dort seien die Parkplätze die eigentlich für die Besucher des Wein-Nachts-Marktes vorgesehen sind. Doch am Wochenende seien die Parkplätze frei. Andere Mitglieder der virtuellen Facebook-Gruppe sehen das Problem bei den fehlenden Schildern, die die Gäste zu den Parkplätzen geleiten sollten. Das Fehlen der Schilder führe dazu, dass die Leute dann kreuz und quer durch die Gegend fahren und einen Parkplatz suchen. Die Wegweiser hätte es gegeben, erklärt der Stadtbürgermeister, Patrice Langer, sie seien aber geklaut worden.
Tourismuschefin Wiebke Pfitzmann gibt Entwarnung: Die Schilder würden ersetzt und heute wieder aufgestellt.

Patrice Langer sieht die Beschwerdeführer in der Minderzahl. Er habe bereits mit vielen Traben-Trarbacher gesprochen, die anderer Meinung seien. "Die sehen, dass die Gastronomie, die Hotels und die Stadt davon profitieren", sagt er. Auch in der Gruppe "Wir sind Traben-Trarbach gibt es Mitglieder, für die alles halb so schlimm ist. "Mein Gott, es sind nur fünf Wochenenden im Jahr! Jedes Jahr dasselbe, es nervt", schreibt eine Diskutantin. "Wenn der Weihnachtsmarkt eröffnet wird, gibt es wieder was auszusetzen", schreibt eine andere Dame. Das Ordnungsamt verteilt derweil Knöllchen an Falschparker. Doch es seien nicht nur die Besucher, die sich nicht an Spielregeln hielten und beispielsweise über die abgesperrte Straße am Moselufer fahren würden, hat Langer beobachtet. Trotzdem will er jetzt noch mal kontrollieren, ob die Parkplatzbeschilderung ausreichen oder gegebenenfalls verstärkt werden muss.
Extra Parkschilder

Ein Hinweisschild für Parkplätze steht laut Tourismuschefin Wiebke Pfitzmann in Trarbach am Moselparkplatz, der zudem auf die Trabener Parkplätze hinweist. Sollte der Moselparkplatz während des Mosel-Wein-Nachts-Marktes belegt sein, könnten Fahrer dann dorthin ausweichen. Ein Schild, das in Traben auf die Trarbacher Parkplätze hinweist, stehe vor der Brücke. Dazu steht in Traben ein Schild, das auf die Parkplätze bei der Firma Languth hinweist sowie vor diesem Parkplatz selbst. cst
meinung
Sebastian Grauer

Bloß keinen Meter zu Fuß gehen. Das scheint das Motto der Besucher zu sein, die bis vor die Tür fahren, sich nicht mühen einen Parkplatz zu suchen, sondern einfach vor den Kellern des Marktes ihr Auto ausmachen. Das Motto gilt offenbar aber nur auf dem Weg vom Parkplatz zu den Ständen im Keller. Denn dort spazieren die Gäste stundenlang von Verkaufsstand zu Essensstand. Sind wir ehrlich: Bewegung in der Weihnachtszeit ist für den Körper eher eine Wohltat, als eine Strafe. In Bewegung setzen sollte deswegen auch Patrice Langer seine Politessen, um die Stadtkasse zu belohnen und die bewegungsfaulen Falschparker für ihre Parksünden zu bestrafen.
s.grauer@volksfreund.de

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