Wein und Gesundheit: Ideenbörse ist geöffnet

Der Wein spielt in der Region eine große Rolle. Doch es gibt noch andere Produkte aus der Rebe. Öle und Kosmetika sollen allgegenwärtig werden und neue zahlungskräftige Urlauber anlocken.

Bernkastel-Kues. Die Stadt Bernkastel-Kues gehört zu den bedeutenden Tourismus-Standorten in Rheinland-Pfalz. Durch einige umliegende Orte, die ebenfalls ein starkes Gästeaufkommen haben, wird die Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges noch deutlicher.

Mit dem Gesundheitskonzept "Vino Sanitas" (Gesundheit durch Wein) will sich die Region ein weiteres Standbein schaffen. Nicht so sehr durch den Wein an sich, sondern durch andere Produkte aus der Rebe (Öle, Kosmetika etc.).

Wie berichtet, hat sich die Stadt an einem Ideenwettbewerb des Landes beteiligt und sich mit vier anderen Kurorten und Heilbädern, die andere Konzepte haben, durchgesetzt. Bis Juni 2010 soll ein Konzept vorliegen, wie der Gesundheitstourismus gestaltet werden kann. Das Land fördert die Kosten dafür mit bis zu 80 Prozent.

Den Auftrag hat der Stadtrat für 99 250 Euro an eine auf Tourismus spezialisierte Berliner Unternehmensberatung vergeben. "Deren Konzept hat uns überzeugt. Es gibt sehr gute Referenzen", sagt Jörg Lautwein, Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums. Der endgültige Förderbescheid des Landes liegt noch nicht vor. Bleibt es bei den 80 Prozent, muss die Stadt knapp 20 000 Euro zahlen.

Die Förderung vorausgesetzt, wird in der Region eine Maschinerie in Gang gesetzt. "Wir müssen Kontakt zu den Leuten bekommen, die in diesem Konzept eine Rolle spielen können", sagt Lautwein. Zielgruppe sind in erster Linie Ärzte, Apotheken, Physiotherapeuten, Kosmetik-Institute, Wellness-Oasen, Hoteliers, Gastronomen und der Einzelhandel. Letztlich sind aber alle Bürger aufgerufen, sich zu beteiligen. Wer Interesse hat, kann sich im Mosel-Gäste-Zentrum, Telefon 06531/500190, melden.

"Wein und Gesundheit sollen sich überall wiederfinden", wünscht sich Lautwein. Mittelfristig schließen die Wünsche sogar den Bau einer Kongresshalle ein.

Anfang 2010 wird eine große Auftaktveranstaltung sein. Dort werden die Informationen nochmal breit gestreut. Es folgt eine Marktanalyse. Die Ergebnisse werden dann wieder in großer Runde präsentiert. Danach werden sich Arbeitsgruppen bilden. Einen Lenkungsausschuss, der die Tätigkeiten koordiniert, gibt es bereits. Jörg Lautwein geht die Sache mit Optimismus an. "Wir sind aber erst am Anfang des Weges, und es wird auch Kurven geben", sagt er.

Meinung

Die Berater brauchen Futter

Mit der Auftragsvergabe an eine Berliner Unternehmensberatung ist der Anfang für das Projekt "Vino Sanitas" gemacht. Mehr nicht. Wie heißt es so schön: Jetzt muss das Ganze mit Leben erfüllt werden. Wenn das Land die Erstellung des sogenannten Masterplanes mit 80 Prozent fördert, kommt Bernkastel-Kues mit wenig eigenem Geld zu einem Konzept, dass der Region beim Kampf um Urlauber möglicherweise ein weiteres lukratives Feld öffnet. In den kommenden Monaten wird es darauf ankommen, die zuständigen Mitarbeiter der Beraterfirma mit Futter zu versorgen. Je mehr Leute sich beteiligen, desto fester gefügt wird das Bild sein, dass sich im Frühsommer 2010 ergeben wird. c.beckmann@volksfreund.de

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