Weinkulturlandschaft der Mosel in Gefahr

REIL. "Weinbau mit Zukunft" lautet das Thema einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am Donnerstag, 13. März, 19 Uhr, im Rathaus Reil.

Die Strukturkrise im Weinbau hat an der Mosel tiefe Spuren hinterlassen. Reil ist davon besonders betroffen. Von ehemals 200 Hektar bebaute Weinbergsfläche sind heute noch etwa 120 Hektar übrig geblieben, und der Trend ist weiter rückläufig. Die 1996 erstellte agrarstrukturelle Entwicklungsplanung des Kulturamtes Bernkastel-Wittlich ergab einen Rückgang des Weinbergareals auf 90 Hektar im Jahre 2010. Diese Strukturkrise des Weinbaus wird sich kurz und mittelfristig auf die gesamte Infrastruktur an der Mosel und auch auf den Weinort Reil auswirken, ist sich Ortsbürgermeister Artur Greis sicher. Greis: "Sollten die Tausende von Touristen in unserer Region und unserem Weinort ausbleiben, weil sie die einzigartige Weinkulturlandschaft nicht mehr vorfinden, würde das die Existenz vieler Weinbaufamilien, Zimmervermieter, Gastronomen und Gewerbebetriebe bedrohen. Damit würde die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde in Frage gestellt." Um dem entgegenzuwirken und den Versuch zu unternehmen, Alternativen zu diesen negativen Trends zu entwickeln, hat sich am 4. Februar in Reil erstmals ein Runder Tisch getroffen, an dem Vertreter der Gemeinde, Winzer und Ökowinzer teilnahmen. Als Gäste waren die Öko-Weinbeauftragte einer Weinkellerei, ein Weinkommissionär und ein Hobbywinzer geladen.Ökowinzer stellen ihre Konzepte vor

Man kam zu dem Ergebnis, eine Winzerversammlung einzuberufen, an der alle hauptamtlichen und nebenberuflichen Winzer sowie Brachflächenbesitzer teilnehmen sollen. Die Versammlung unter dem Motto "Weinbau mit Zukunft" findet am Donnerstag, 13. März, 19 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses Reil statt. Drei Vorträge stehen auf dem Programm: Christoph Könen spricht über konventionellen Weinbau in Kooperation mit einer Weinkellerei. Harald Steffens und Thorsten Melsheimer referieren über ökologischen Weinbau und FUL-Beraterin Susanne Venz informiert über die "Förderprogramme Umweltschonende Landbewirtschaftung (FUL 2000) - Pflege und Entwicklung ausgewählter, brach gefallener Rebflächen.

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