Welt der Feen und Waldgeister

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Alljährlich zieht das Wandelkonzert im Rahmen der Mosel Festwochen viele Besucher in seinen Bann. Das diesjährige Konzert unter dem Motto "Träume und Nachtgestalten" war ein Beitrag zu den Feiern des 100-jährigen Bestehens der Stadt Bernkastel-Kues.

 Fee, Mond und Geist (ent)führen die Besucher zu den einzelnen Wandelstationen. Die Darsteller gehören zur Ballettschule Ute Lichter. Foto: Marita Blahak

Fee, Mond und Geist (ent)führen die Besucher zu den einzelnen Wandelstationen. Die Darsteller gehören zur Ballettschule Ute Lichter. Foto: Marita Blahak

Open Air-Konzerte an der Mosel sind immer ein Abenteuer: So machte es das Wetter "möglich", dass die Besucher noch vor Beginn des Wandelkonzerts im Stift erlebten, was "Wandeln" wirklich bedeutet. Im Innenhof hatte es sich das Publikum bereits bequem gemacht in Erwartung eines traumhaften Konzertanfangs unter freiem Himmel. Doch der Nieselregen sagte spontanes "Wandeln" ins Weinmuseum an. Die traumhafte Stimmung allerdings erlitt dadurch keinerlei Abbruch. Die Musikfreunde erlebten einen phantastischen Reigen traumhafter Melodien bekannter Komponisten und ließen sich vom Bernkasteler Kammerorchester unter Leitung von Wolfgang Lichter und der Sopranistin Susanna Risch gleich zu Beginn mit Henry Purcells "The Fairy Queen" in die Welt der Feen und Waldgeister entführen, wo Realität und Traum zerfließen. Traumhaft erklang auch Antonio Vivaldis Konzert D-Dur mit Johannes Knopp am Marimbaphon. Wie beruhigend, dass auf den wilden Tanz der Furien aus Glucks Oper "Orpheus und Eurydike" doch gleich der Reigen seliger Geister folgte, die die Zuhörer schwerelos und heiter in die Nacht (ent)führten. Und gemäß der Tradition des "Wandelkonzerts" erwarteten die drei zauberhaften Nachtgestalten Fee, Mond und Geist die Besucher, um sie zu den verschiedenen Wandelstationen mit unterschiedlichen Instrumentensembles zu führen. In der Stiftskapelle erklangen Traummusiken für Flöten, Harfe und Streicher, im Weinmuseum Oboen, Hörner und Fagott und im Gewölbekeller verbreiteten Marimbaphon und Vibraphon mit Schlegel und Geigenbogen sphärische Klänge. Edle Weine aus der Vinothek rundeten in den Pausen den Genuss ab, bevor in traumhafter Innenhof-Kulisse des Hospitals der Abend unter freiem Nachthimmel mit heiteren und melancholischen Melodien rund um Liebe, Zärtlichkeit und Traum und einem musikalischen Kuss ausklang.

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