Wieviel Schweinderl darf's denn sein?

TRABEN-TRARBACH. Im Zeichen des Wildschweins stand der vom Gewerbeverein Traben-Trarbach organisierte Erlebnistag am Freitag. Geschäftsleute und Vereine der Stadt präsentierten den Besuchern ein buntes Programm.

Bratenduft zieht schon am Vormittag durch die Brückenstraße in Trarbach: In Alufolie gewickelt hängt ein Wildschwein am Spieß, ein paar Männer von den "Stadtschrötern" haben sich darum geschart, einer von ihnen dreht das Schwein mit einer Kurbel. Sechs Stunden lang muss es über den Flammen vor sich hin garen, um 14 Uhr soll es fertig sein. Das gleiche Schauspiel ist vor dem alten Rathaus in Traben zu bewundern. "Sauwohlfühlen in Traben-Trarbach" ist das Motto des Erlebnistags, mit dem die Geschäftsleute in der Umgebung für die Stadt werben wollen. Schon um 12 Uhr kommen die ersten hungrigen Besucher - und müssen erst einmal mit Wildschweinbratwurst vom Grill vorlieb nehmen. Etwa um die gleiche Zeit bauen Kinder in der Brückenstraße in Trarbach und in der Neuen Rathausstraße in Traben Verkaufsstände auf: Plüschtiere, Spielautos und ein Plastik-Hai türmen sich auf einem Stand. Einige Stunden später sind die Kinder sehr zufrieden: Die Autos sind fast vollständig verkauft, die Plüschtiere aber noch nicht weggegangen. Einige Meter weiter zeigt Andreas Schwarz aus Wadern sein Können: Mit der Kettensäge schneidet der Forstwirt aus einem Douglasien-Stamm eine sitzende Eule. Ein Adler, ein Rennwagen, ein Herz und ein gesägtes Fahrrad stehen schon zwischen den Holzschnitzeln, die in großer Zahl den Boden bedecken. Vor dem Kosmetikstudio von Margit Rees in Trarbach verdrehen fast alle Passanten die Köpfe. Eine Kundin lässt sich im Schaufenster behandeln. Ein "Body Wrapping" macht Kosmetikerin Anne Chlebik, mit Hilfe einer durchblutungsfördernden Creme wird die Haut entschlackt. Ist es komisch, unter einem Handtuch im Schaufenster eines Geschäfts zu liegen? "Nein, gar nicht", sagt die Kundin. "Man kriegt sowieso nur die Hälfte mit." Am Ende der Brückenstraße sind Kinder mit Laubsägen zugange. Aus dünnem Holz sägen sie kleine Wildschweine aus. Die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Wolf haben den Stand organisiert. 50 Wildschweine waren vorbereitet, nur ein paar sind noch übrig. Ein Stück weiter stehen einige Besucher um ein flaches, aerodynamisch gebautes Boot herum. Das Rennboot, ein so genannter Proprider, gehört Oliver Lucas aus Traben-Trarbach, dem amtierenden Weltmeister in seiner Bootsklasse. Bei einem Rennen ragt nur der Propeller des 115 Stundenkilometer schnellen Boots ins Wasser; der Rest "schwebt" auf einem Luftpolster über der Oberfläche. Ein Junge im Kindergartenalter will sich in dem Boot fotografieren lassen - kein Problem, Lucas hebt ihn eben rein. Fast ausverkauft ist kurz nach 17 Uhr der Essensstand der "Stadtschröter" in der Brückenstraße. Die 120 Wildschwein-Bratwürstchen sind längst verspeist, nun warten noch ein paar Portionen Schwein vom Spieß auf Abnehmer. "Die gehen auch noch weg", sagt einer der Männer hinterm Grill überzeugt.

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