Wittlicher Wein glüht bald

WITTLICH. Viel Publikum lockte die Aktion "Wittlich leuchtet". (der TV berichtete) Auf dem Markt amüsierten sich die Besucher und erstmals dampfte in den neuen roten "Wittlich-Bechern" auch der Glühwein. Wo Wittlich draufgemalt ist, sollte auch Rebensaft aus "Säubrennerlagen" drin sein, meinten einige Besucher und vermissten einen Stand der Wittlicher Winzer.

Der Glühweinstand von Winzer Axel Mertes ist sozusagen "ein Dinosaurier" in der Wittlicher Weihnachtsmarkt-Zeitrechnung. Haben sich in den Anfängen noch alle Winzer beteiligt, hat dieses Weingut durchgehalten, auch in schlechten Zeiten. Und weil generell der Einsatz der Wittlicher Winzergemeinschaft vom Hochzeitertag über Stägken-Verkauf bis zur großen Kirmes von den Säubrennern geschätzt wird, so gilt das auch für ihren Beitrag in der Vorweihnachtszeit. Deshalb wurden sie auch bei "Wittlich leuchtet" vermisst. So wurde etwa Heinz Zender als offizieller Vertreter der Winzergemeinschaft darauf angesprochen, warum es denn am vergangenen Samstag "keinen Wittlicher Glühwein" gab. Heinz Zender sagt: "Ich war verwundert, denn ich wusste davon nichts. Ich bin davon ausgegangen, dass die Weihnachtsmarktbetreiber das machen, und damit auch Axel Mertes gefragt wurde, der dort sozusagen unser Aushängeschild geworden ist." Warum also war kein Winzer dabei? "Wir wurden ganz einfach nicht gefragt", sagt Axel Mertes. "Und im Nachhinein habe ich mich geärgert, als ich gesehen habe, was da aufgezogen wurde, wovon andere wussten, nur wir nicht." Seit 1984 betreibt die Winzerfamilie den Stand, und sie begrüßt ausdrücklich das Engagement der Gastronomen, die ebenfalls Glühwein anbieten: "Das ist gut so. Aber jetzt fragen uns die Wittlicher zu Recht: ‚Warum wart ihr am Samstag nicht dabei?‘" Karsten Mathar vom Wittlicher Stadtmarketingverein erklärt: "Das liegt am logistischen Ablauf des Aufbaus. Wir haben den Platz zum Rangieren des LKW gebraucht, mit dem der Weihnachtsbaum geschmückt wurde. Da konnte man noch keine Hütte hinstellen. Wir haben nur von der Ecke Freckmann bis zum Alten Rathaus aufgebaut. Und die Betreiber habe ich auch gefragt." Außerdem habe man nicht wissen können, dass die Aktion so super angenommen werde, es hätten genauso gut nur 100 Menschen kommen können. Entgegen anders lautenden Gerüchten hätten die Standbetreiber vom Samstag auch Miete bezahlt. Aber ab Freitag, 25. November, wenn der Markt offiziell eröffnet wird, gibt es dann auf jeden Fall echten Wittlicher Wein in den neuen Bechern. Sie wurden in einer Auflage von 2500 Stück hergestellt, und wer sie gegen zwei Euro Pfand mit nach Hause trägt, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Damit sind die Kosten des vom Stadtmarketingverein vorfinanzierten Weihnachtsmarkt-Accessoires gedeckt.

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