Witz in Perfektion

ZELL. (mü) Zum dritten Mal gastierte "Hudson Shad" in der Zeller Stadthalle. Mit Professionalität und Witz begeisterten die sechs Musiker die 330 Zuschauer.

"Fasziniert, wie fließend und mit gleichem Elan die Stücke folgen", schwärmt Helga Bechtel aus Zeltingen-Rachtig. "Ein tolles Konzert, die Show und dazu diese Stimmen. Alles passt!", findet sie, und viele Zuschauer in der Zeller Stadthalle fühlen ähnlich. Die Tenöre von "Hudson Shad", Mark Bleeke und Timothy Leigh Evans, die Baritone Eric Edlund und Peter Becker sowie Bassist Wilbur Pauley stammen aus New York. Auf den Bühnen in der ganzen Welt sind sie präsent. "Hudson Shad" begeisterte mit ihrer Weihnachtsshow und einer modernen Interpretation klassischer Lieder wie "O Tannenbaum". Der höchst präzise und zugleich komische Stil machte ihre Vorstellung einzigartig. Ihre musikalische Professionalität hat ein gutes Fundament, alle fünf Sänger haben ein klassisches Gesangsstudium und Erfahrungen als Opernsolisten. A-cappella vom Feinsten boten sie und ihr Pianist Michael Fennelly. Beim Bachchoral "Jesum bleibet meine Freude" sangen sie ernst und andächtig. Doch man merkte schnell, dass ihnen der Schalk im Nacken sitzt. Fast übergangslos waren sie wieder beim heiteren Programm. Als Ballerinos in rosa Tüllröckchen begeisterten sie mit grazilem Tanz im "Nussknacker" von Tschaikowsky. Die Lachmuskeln der Zuhörer im voll besetzten Saal hatten einiges zu tun. Nicht zuletzt beim "Dinner for one” mit Miss Sophie (Mark Bleeke), Diener James (Peter Becker) und den imaginären Gästen im Portraitbild an der Wand. "The same procedure as every year” und doch irgendwie anders. Im musikalisch professionellen Klamauk zeigten sie witzige Arrangements und komödiantische Präsentation in bester Broadway-Manier. Ein James in Hochform und eine Miss Sophie, die nicht nur verbal überzeugte. Hinreißend sang sie "Lonely House" und verbreitete andächtige Stille im Saal. Eric Edlund als Admiral von Snyder erinnerte mit "Stardust" an den Bigbandklang von Glenn Miller. Jeder der Fünf ist als Solist stark. Im entscheidenden Moment ordnen sie sich perfekt dem Gesamtklang unter. Dazu der musikalische Witz, mit dem das Quintett die Liedtexte interpretiert."Bis zum nächsten Mal"

"Es sind die Mimik, Gestik und der schöne Gesang", finden auch Agnes und Josef Day aus Zell. "Sie verbreiten eine supergute Stimmung", sagt Monica Laurent aus Zell, und ihr Sohn Philipp ist begeistert von den "tollen lustigen Sachen. Die tanzen so lustig und singen so schön", findet er. Es ist bereits das dritte Konzert von "Hudson Shad" in Zell. "Und jedes Jahr werden es mehr Zuschauer" freut sich Petra Prem von der Touristik Zeller Land. Kein Wunder, denn sie hinterließen ein beeindrucktes Publikum. Sichtlich genossen die Akteure den nicht enden wollenden Applaus. "Die Stimmung im Saal ist überwältigend. Es ist so viel Aufmerksamkeit hier" empfindet auch Margit Ehses aus Zeltingen-Rachtig. "Ich wüsste nicht, wo freitags um diese Zeit in Zell eine so heiße Stimmung ist", bedankte sich Timothy Leigh Evans beim Publikum und versprach: "Wir sagen nicht auf Wiedersehen, sondern bis zum nächsten Mal."

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