Zehn Tote auf den Straßen im Kreis Cochem-Zell

Jahr für Jahr ereignen sich auf den Straßen im Kreis Cochem-Zell Tausende von Unfällen. Meist bleibt es bei Blechschäden. Dass jedoch auch immer noch viel zu viele Menschen zuschaden kommen, zeigt die Unfallstatistik für 2007.

Cochem-Zell. Die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis Cochem-Zell hat sich 2007 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verringert. 2657 Unfälle haben die Beamten der Inspektionen Cochem und Zell sowie der Autobahnstation Kaisersesch aufgenommen. 2006 waren es 2663. Ums Leben kamen zehn Menschen (2006: elf). Hauptunfallursache: zu schnelles Fahren.Wenn eine Unfallstatistik überhaupt etwas Positives aussagen kann, bringt es Peter Bison, Leiter der Polizeiautobahnstation Kaisersesch, auf den Punkt: "Die Zahl der Unfälle infolge Drogenkonsums ist leicht zurückgegangen." Allerdings: "Bei dieser Statistik gibt es eine hohe Dunkelziffer."Trotzdem: Die verstärkten Kontrollen scheinen Wirkung zu zeigen. Gab es im Zuständigkeitsgebiet der Cochemer Polizei im Jahr 2006 noch 39 Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, waren es 2007 nur noch 26. "Diese Entwicklung ist sehr positiv", sagt Peter Magerl, Chef der Cochemer Inspektion. Zwei Unfallverursacher standen unter Drogen (2006: drei).Im Zeller Raum waren 2007 zwar genauso viele alkoholisierte Autofahrer für einen Unfall verantwortlich wie im Vorjahr (23), aber dafür verunglückte niemand unter Drogeneinfluss, so Norbert Bidinger, Leiter der Zeller Polizeiinspektion. 2006 hatte es noch drei Drogen-Unfälle gegeben. "Bei Präventionsstreifen haben unsere Beamten außerdem zehn alkoholisierte Menschen davon abgehalten, sich ans Steuer zu setzen."Junge Fahrer an Unfällen besonders oft beteiligt

Drei Verkehrstote forderten die 814 Verkehrsunfälle, die Zeller Beamte im Jahr 2007 registrierten. Bei 1426 Unfällen im Cochemer Raum kamen sieben Menschen ums Leben. Auch die Beamten der Autobahnpolizei Kaisersesch verzeichneten drei Tote bei insgesamt 417 Unfällen. Allerdings war hier nicht der Tod die Folge des Unfalls, sondern umgekehrt. Dienststellenleiter Bison: "Zum Beispiel ist an der Raststätte Elztal ein Mann die Böschung runter in eine Wiese gefahren, nachdem er einen Herzinfarkt erlitten hatte."392 Verletzte forderten 2657 Unfälle im Zuständigkeitsgebiet der drei Polizeidienststellen. In diesem Punkt gab es in Zell gegenüber dem Vorjahr den stärksten Rückgang. "Es gab elf Schwer- und fünf Leichtverletzte weniger als noch 2006", freut sich Bidinger. Ein Punkt bereitet ihm und seinen Kollegen besondere Sorge: "Junge Fahrer sind — bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil — immer noch überproportional oft an Unfällen beteiligt." Hier setzt die Polizei künftig auf Prävention, etwa durch Vorträge.Noch mehr Kontrollen sollen dabei helfen, die beiden Hauptursachen für Verkehrsunfälle — zu hohe Geschwindigkeit und Drogeneinfluss — in den Griff zu bekommen. "Bei uns auf der Autobahn kommen als zweithäufigste Unfallursache noch verloren gegangene Ladung und abgefallene Fahrzeugteile hinzu", sagt Peter Bison. "Deshalb überprüfen wir Laster und Autos auch regelmäßig auf die Ladungssicherheit."Wo sie besonders kontrollieren müssen, zeigt die Statistik. So gibt es Stellen, an denen es besonders häufig kracht. Für den Cochemer Raum ist da etwa die Panoramastraße zu nennen, "vor allem im unteren Teil", so Peter Magerl. Ebenfalls häufig rappelt's laut Bidinger am Zeller Berg. Auch die L 98 zwischen Grenderich und Beilstein ist eine Problemstrecke. "Die hat viele Kurven und ist vor allem bei Motorradfahrern beliebt." Die Biker sind ohnehin bedauerlich oft in Unfälle verwickelt. Die Zahl der Karambolagen mit Motorradbeteiligung in Cochem-Zell sank nur leicht — von 108 auf 97. Im Raum Cochem stieg sie sogar um fünf.

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