Zufall statt Sammelwille

Es hat nie die Absicht bestanden, eine Fritz-von-Wille-Sammlung aufzubauen. Dennoch besitzt die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich 19 Werke des bekannten Eifel-Malers. Neukäufe hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben.

Bernkastel-Wittlich. (bw) "Es waren eher Zufälle, wie wir zu den Fritz von Wille-Gemälden gekommen sind", sagt Reinhold Blum, Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Während der Amtszeit des Landrats Helmut Gestrich (1969-1993) war der Kunstliebhaber am Kauf einiger Gemälde für das Kreishaus beteiligt. Es habe kein Anspruch bestanden, eine Sammlung aufzubauen, und so sei auch nicht gezielt gekauft worden. "Uns wurden unter anderem Bilder aus Nachlässen angeboten." Zwischen 5000 und 25 000 Mark seien dafür ausgegeben worden. Welchen Wert die Bilder heute haben, kann Blum nicht sagen, da die Bilder nicht geschätzt wurden. "Ein guter Wille erzielt bei Auktionen heute rund 30 000 Euro", sagt Blum. Der Bestand der Wille-Gemälde hat sich auf 19 eingependelt. Schon lange ist kein weiteres Werk dazugekommen. Alfons Kuhnen, Sprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, sagt: "Das letzte wurde Ende der 80er Jahre gekauft." Der Kreisverwaltung seien in den vergangenen zehn Jahren keine Bilder mehr angeboten worden.Damals sei wichtig gewesen, dass die Motive aus dem Landkreis stammten. Blum: "Wir haben keine Italien-Bilder Fritz von Willes gekauft." Anders als die großformatigen Wandgemälde, die der Eifel-Maler beim Bau des Kreishauses im Auftrag gemalt hatte, sind die erworbenen Werke kleinformatiger. Sie hängen heute in verschiedenen Büros der Kreisverwaltung. ExtraFritz von Wille wurde 1860 in Weimar geboren. Er gehörte zu den Landschaftsmalern der Künstlergruppe "Düsseldorfer Schule". Seit den 1880er Jahren reiste von Wille regelmäßig in die Eifel, später hatte er dort seinen Zweitwohnsitz. Er lebte in Reifferscheid, Dalbenden und auf der Burg Kerpen. Seine Motive aus der Gegend brachten ihm den Beinamen "Maler der Eifel" ein. 1910 bekam von Wille den Professor-Titel, 1941 starb er in Düsseldorf.

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