Zwei Vereine machen sich Konkurrenz

Bernkastel-Wittlich · Kommunalpolitiker, die wegen menschlicher Differenzen aus der "Vereinigung Bürger für Bürger" (VBB) ausgetreten sind, haben die "Vereinigung Demokratie in Bewegung" (VDB) gegründet. Der neue Verein verfolgt dieselben Ziele wie die VBB.

 Sie haben in der Vergangenheit zusammengearbeitet und repräsentieren nun zwei Vereine mit gleichen Zielen: Johannes Schneider (links, VDB) und Richard Pestemer (VBB). TV-Fotos: Archiv

Sie haben in der Vergangenheit zusammengearbeitet und repräsentieren nun zwei Vereine mit gleichen Zielen: Johannes Schneider (links, VDB) und Richard Pestemer (VBB). TV-Fotos: Archiv

Die Motivation, einen neuen Verein mit den gleichen Zielen wie die "Vereinigung für Bürger" (VBB) zu gründen, begründet Heide Weidemann, Ex-Vorsitzende der VBB, mit den Worten: "Die Zusammenarbeit in der Vereinigung Bürger für Bürger war nicht mehr möglich. Doch für die Inhalte der VBB stehen wir immer noch."

Name VDB soll auf Herkunft hinweisen

 Marion Maier

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Etwa ein Dutzend Menschen, darunter einige ehemalige VBB-Mitglieder, haben vor diesem Hintergrund am vergangenen Wochenende in Platten den Verein "Vereinigung Demokratie in Bewegung" (VDB) gegründet. Zum Kürzel VDB sagt Weidemann: "Wir haben den Namen ausgesucht, weil er ein bisschen den Klang unserer Herkunft hat."

Die Ziele des Vereins entsprechen laut Weidemann denen der VBB, und das sind Gerechtigkeit, Bürgerbeteiligung und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Der kommissarische Vorstand des Vereins setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Johannes Schneider, seinem Stellvertreter Ferdinand Kooyker, Schriftführerin Heide Weidemann und dem Kassenwart Georg Laska.

Eine öffentliche Mitgliederversammlung ist für Mittwoch, 2. Dezember, geplant. Dann soll der Vorstand gewählt und ein eingetragener Verein gegründet werden. Ihren Austritt aus der VBB hatten Weidemann und Schneider, damals noch Kreistagsmitglieder, bereits im März erklärt. Aktuell sagt Weidemann: "Viele haben der VBB den Rücken gekehrt." Die Kommunalpolitikerin, die Mitglied im VG-Rat Bernkastel- Kues ist, schätzt, dass eine zweistellige Zahl von Menschen aus dem Verein ausgetreten ist.

Sie erklärt dies mit der schwierigen Stimmung in der VBB. Insbesondere Axel Burdt, derzeit stellvertretender Vorsitzender, trete mit der Überzeugung auf, dass er immer recht habe.

Zur Zahl der Austritte sagt der VBB-Vorsitzende Richard Pestemer: "Da habe ich keinen Überblick." und ergänzt: "Die Zahl der Ein- und Austritte hält sich aber die Waage." Zur Kritik an der Stimmung in der VBB meint er: "Das kommentiere ich nicht." Auch zur neugegründeten VDB will Pestemer nicht viel sagen, nur: "Das ist eine VBB2, aber es gibt nur eine VBB." Burdt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Meinung: Weidemann hat Zugkraft
Es war damit zu rechnen, dass sich die seit Jahren politisch aktive Heide Weidemann nach ihrem Austritt aus der VBB wieder eine neue politische Heimat sucht. Nun hat sie mit Gleichgesinnten die "Vereinigung Demokratie in Bewegung" (VDB) gegründet. VDB und VBB stehen für die gleichen Ziele und machen sich Konkurrenz. Für das Erreichen der Ziele ist das sicherlich nicht zuträglich. Spätestens bei der nächsten Kommunalwahl wird sich zeigen, welcher Verein mehr Menschen mobilisieren und so mehr Vertreter in die Gremien hieven kann. Weidemann, die als Landratskandidatin 2001 immerhin 14,6 Prozent der Stimmen eingefahren hat, ist da einiges an Zugkraft zuzutrauen. m.maier@volksfreund.de

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