Lösnich. Ursprünglich wurde das heutige Bürgerhaus als Volksschule der Gemeinde Lösnich genutzt. Hier waren acht Klassen in einem Raum untergebracht. 1927 wurde das Schulgebäude umgebaut. Statt eines Schulraums gab es nun zwei Klassenräume für das 1. bis 4. sowie das 5. bis 8. Schuljahr. Zudem wurde eine Lehrerwohnung gebaut. Hinzu kam im Rahmen des Schulumbaues auch eine Berufsschule mit Kochküche für die Schüler des früheren Amtes Zeltingen. Während des Umbaus wurden die Lösnicher Kinder im Nachbarort Kindel unterrichtet.
Mit dem Bau der Lösnicher Wasserleitung 1927/1928 wurden freie Räume des Schulhauses zur Badeanstalt umfunktioniert. Lösnicher Bürger konnten seitdem am Wochenende im Schulgebäude auch baden.
Anfang der 1950er Jahre wurde die Badeanstalt in eine Gefrieranlage umgebaut und die Gemeinde richtete für ihre Bürger 30 Gefrierfächer ein. Diese wurden von Familien gemietet, um das Fleisch aus den Hausschlachtungen konservieren zu können. Stefan Ehlen, langjähriger Vorsitzendender der Gefrieranlage: "Das war schon eine tolle Einrichtung, die von vielen Familien in Lösnich genutzt wurde."
1970 wurde die Volksschule Lösnich aufgelöst. Die Schüler wurden auf die Volksschulen in Zeltingen und Bernkastel-Kues aufgeteilt. 1981 wurde das Gebäude schließlich zum Bürgerhaus. Mit dem Umbau wurde auch der ehemalige Schulhof neu gestaltet. Die Renovierung der alten Schule kostete damals umgerechnet 160 000 Euro
Mit dem Einzug der Kühlschränke und Tiefkühltruhen in die Haushalte war dann auch der Zweck der Gefrieranlage überholt. Sie wurde 1982 geschlossen.
Seit 1982 steht das Bürgerhaus den Einwohnern von Lösnich zur Verfügung. Es wird als Sitzungsraum genutzt, als Veranstaltungsort für örtliche Vereine, als Übungsraum für den Musikverein und als Jugendraum für die jungen Leute im Ort. Die Halle des Bürgerhauses kann auch für Familienfeste und Veranstaltungen gemietet werden. khg