Die ersten Studierenden sind da: Cusanus-Hochschule nimmt ihre Arbeit auf - 50 Menschen beginnen Ausbildung im Herbst

Bernkastel-Kues · Mit einem alternativen Bildungsangebot und neu entwickelten Studiengängen will die Cusanus-Hochschule Menschen an die Mosel locken, die gleichermaßen an Wirtschaft und an Philosophie interessiert sind. Dabei wird besonders auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung Wert gelegt.

Die ersten Studierenden sind da: Cusanus-Hochschule nimmt ihre Arbeit auf - 50 Menschen beginnen Ausbildung im Herbst
Foto: Hans-Peter Linz

"Wir haben in der Region großes Verständnis gefunden", betont Philosophie-Professor Harald Schwaetzer, der gemeinsam mit Gründungsmitglied Alexander Licht, Stadtbürgermeister Wolfgang Port, Verbandsgemeindebürgermeister Ulf Hangert und Johanna Hueck vom Studierendenverein die das Projekt "Cusanus-Hochschule" im Sitzungssaal des Bernkasteler Rathauses der Öffentlichkeit vorstellt. Damit meint er auch ganz konkret Stadt, Verbandsgemeinde und den Kreis, die unter anderem Räumlichkeiten im Rathaus und in der Berufsbildenden Schule zur Verfügung stellen. Die Cusanus-Hochschule ist erst vor wenigen Tagen von der Landesregierung anerkannt worden. "Damit ist unsere Schule einer staatlichen Hochschule gleichgestellt. Wir dürfen nun Bachelor und Masterabschlüsse vergeben", sagt Schwaetzer. Im Oktober geht es los mit zwei Masterstudiengängen "Ökonomie" mit den Schwerpunkten Gesellschaftsgestaltung und Wirtschaftsgestaltung, zu denen sich 50 Studierende eingeschrieben haben. Zwei weitere Bachelor-Studiengänge werden folgen.

"Bei der Ausbildung soll die Verantwortung für das gesellschaftliche Ganze im Blick bleiben. Hier kann sich kein Unternehmen einkaufen, um Manager nach Maß zu produzieren", sagt Schwaetzer. Johanna Hueck vom Studierendenverein erklärt: "Wir werden hier dazu befähigt, eigene kritische Fragen zu Themen auszuarbeiten." Theresa Stefferten aus Bonn, eine der ersten Studierenden, macht sich über die Jobangebote wenig Sorgen: "Ich will später in der Erwachsenenbildung arbeiten. Es gibt viele Institutionen, die Menschen mit einer solchen Ausbildung suchen.

Stadtbürgermeister Wolfgang Port freut sich über ein Verjüngung der Stadt: "Es ist gut, wenn eine Stadt junge Gesichter hat. Das ist auch ein Gegentrend zur Globalisierung der Welt, zu immer mehr Konsumtempeln."
VG-Bürgermeiser Ulf Hangert verweist zudem auf eine kürzlich angefertigte Sozialstudie über die Abwanderung junger Menschen aus der Region. Mit Studienmöglichkeiten könne das gemindert werden: "Wir schließen ein wichtiges Bedürfnis in der Region."

Bis 2020 rechnet Schwaetzer mit 250 Studierenden und 150 Absolventen der Cusanus-Hochschule, die als Privatschule mit Stiftungsgeldern finanziert wird. Mit diesem Geld und mit spenden sollen auch die Studiengebühren bezahlt werden. Diese liegen derzeit bei 600 Euro im Monat und konnten durch Spenden auf 300 Euro im Monat gesenkt werden. "Das ist quasi ein Halbstipendium. Die Kosten dürfen nicht auf dem Rücken der Studierenden landen", sagt Schwatzer. Um weitere Fördergelder und Stipendien zu beschaffen wurde deshalb auch der Studierendenverein gegründet. Alexander Licht verspricht sich auch positive Effekte auf die Unternehmen der Region: "Die Schule will Forschungsprojekte und Praktika bei regionalen Unternehmen entwickeln." Aus dieser Vernetzung in die Region würden sich schließlich auch Job-Angebote entwickeln.

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