"Das hat tierisch gerockt!"

HAMBURG/WITTLICH. Ende Mai machten sich die außergewöhnlichen Rocker der Wittlicher Band "Mary Greenwood" auf den Weg ins nördlichste Bundesland. Die erste Tournee stand auf dem Plan – und wurde gleich zum Riesenerfolg.

Wer hat nicht schon von ihnen gehört? "Mary Greenwood", die Alternativrocker mit der eigenen Musikrichtung "Rock 4 Integration" aus Wittlich. Ihre Auftritte stehen im Zeichen der Integration von Menschen mit Behinderung. "Mary Greenwood" fördert und unterstützt das gegenseitige Kennenlernen und Miteinander wie kaum ein zweites Projekt. "Mit Musik und Action auf der Bühne begeistern wir die Leute und bauen Berührungsängste ab", beschreibt Initiator Udo Bohn die Show mit der außergewöhnlichen Performance. Neu ist das nicht. Ihre Fangemeinde begeistern die Wittlicher schließlich schon seit vielen Jahren. Doch was die Jungs und Mädels kürzlich erlebten, stellt alles Bisherige in den Schatten. Zur ersten Tour ("Wir sind Leute") starteten sie Richtung Norden. Stationen waren Kiel, Hövede und Hamburg. Vor begeisterten Massen präsentierte die Band ihren Mix aus bekannten Ohrwürmern und kreativen Eigenproduktionen. Das Motto: "Ob mit oder ohne Behinderung - Wir bringen zusammen, was zusammen gehört!" Wo immer sich die Band "Mary Greenwood" zeigte, da entfachte sie eine großartige Stimmung - bei Jung und Alt. Noch Tage später war davon im Online-Gästebuch der Truppe zu lesen: "Es war eines der Konzerte, die ich nie vergessen werde", schreibt Rolf Masuch aus Hamburg. "Das hat tierisch gerockt! Kommt bitte noch mal", meint ein anderer und spricht damit aus, was wohl viele Besucher dachten. Ideengeber der Gruppe ist Udo Bohn, der seine Rocker als Mitarbeiter der Einrichtung sehr genau kennt und sich selbst seit frühester Jugend mit Leib und Seele der Musik verschieben hat. Im März 1997 gehörte er zu den Gründern der ungewöhnlichen Band, die seitdem auf über 80 Veranstaltungen aktiv war. Immer wieder schaffen sie es, Begeisterung neu zu entfachen, und immer wieder gewinnen sie weitere Mitglieder. Die meisten sind oder waren einmal Zivildienstleistende in Maria Grünewald. Sechs davon gehören sogar von Beginn an zum Team. Und alle haben eines gemeinsam: Sie stehen ehrenamtlich in ihrer Freizeit auf der Bühne. Keiner von ihnen verdient auch nur einen Cent, stattdessen aber reichlich Ruhm und Ehre.An diesem Freitag Auftritt bei "Rock im Wald"

So viel steht fest: Dieses Jahr wird das bisher großartigste der Bandgeschichte werden. Dabei liegt der Höhepunkt noch vor ihnen: Für das Lott-Musikfestival in Raversbeuren hat die Truppe ihr Kommen wie immer bestätigt. Zum fünften Mal spielen sie am Samstag, 6. August, auf der Hauptbühne. Auch die "Wir sind Leute"-Tour soll fortgesetzt werden - und zwar international: Ein Konzert in Basel, der drittgrößten Metropole der Schweiz, ist den Musikern so gut wie sicher. Weitere Stationen in Frankreich und Benelux sind ebenfalls bereits geplant. Neu gewonnene Fans in Norddeutschland wird die Gruppe mit dem "weltbesten Bandvorsteller" und dem "genialsten Luftgitarristen" dabei natürlich nicht vergessen. An der Rückkehr nach Schleswig-Holstein wird fleißig gearbeitet, und auch Auftritte in Bayern kommen mit ins Programm. Was ist das Geheimnis dieses besonderen Erfolgs? "Ganz klar, die einzigartige Atmosphäre", schwärmt Udo Bohn. Beschreiben kann er die allerdings nicht: "Ich könnte viel erzählen. Man kann sich Demoplatten anhören, aber uns muss man einfach live gesehen haben!" Wer diesem Aufruf folgen will, hat noch in dieser Woche beim Heimspiel in Wittlich Gelegenheit dazu: Am Freitag, 24. Juni, steht "Mary Greenwood" während des Festivals "Rock im Wald" zusammen mit "Powderboy", "Orange Pearl" und der "Grandma Light Band" auf der Bühne. Auf das interessante Musikprogramm mit dem "Greenwood-Feeling" darf sich schon jetzt gefreut werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Tourdaten, Fotos und Kontaktadressen findet man im Internet unter www.marygreenwood.de.

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