Was klappert da?

LANDSCHEID-BURG/HUPPERATH. Der Tag des offenen Denkmals am 12. September steht in diesem Jahr unter dem Motto "Wie läuft's? - Schwerpunktthema Wasser". Damit soll die Bedeutung des Wassers in der Geschichte besondere Aufmerksamkeit erfahren und zwar in Verbindung mit Kulturdenkmälern, die normalerweise nicht oder nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Was klappert an der Mühle am rauschenden Bach? Karl Ludwig Gottschalk von der Ranzenmühle bei Landscheid-Burg öffnet seine Türen zum Tag des Offenen Denkmals und beantwortet auch diese Frage. Die Ranzenmühle löst das Geheimnis der klappernden Mühle am Tag des Offenen Denkmals von 10 bis 20 Uhr. "Das Mühlrad ist es nicht", so viel verrät Karl-Ludwig Gottschalk, pensionierter Lehrer aus Berlin und Eigentümer der Ranzenmühle schon vorher. Kann es auch nicht, denn in der Ranzenmühle ist das Mühlrad längst durch eine Turbine ersetzt worden. Die Turbine erzeugt elektrische Energie zur Versorgung des Anwesens. Darüber hinaus wird ein Teil des erzeugten Stroms in das RWE-Netz eingespeist. Die Turbine wird am Tag des offenen Denkmals ebenso gezeigt wie der restaurierte Mahlgang und die erneuerten Sandsteinplatten des Fußbodens. Die sonnige Lage der Ranzenmühle auf einer großen Wiese im Tal der Salm ist für Bewohner wie Besucher gleichermaßen einladend. So verwundert es nicht, dass die 1771 erbaute Mühle bis heute bewohnt ist. Karl-Ludwig Gottschalk hat sie zusammen mit seiner Frau Doris zu Wohnzwecken restauriert. 1811 wurde das Anwesen als "Rambsmühle" bezeichnet. Dieser Name ist bis heute im Volksmund gebräuchlich. 1937 war sie als Getreidemühle für die Dörfer Minderlittgen und Hupperath zuständig. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges planten deutsche Soldaten, die Brücke über die Salm zur Ranzenmühle zu sprengen. Nur durch das reichliche Verabreichen alkoholischer Getränke wurden die Soldaten von ihrem Vorhaben abgelenkt, so dass die Mühlenbewohner unbemerkt die Sprengsätze entfernen konnten. Der Müller Ludwig Schönhofen legte das Anwesen 1959 still und verkaufte es 1966 an Ehepaar Gottschalk. Kommunalpolitisch gehört die Ranzenmühle zu Hupperath, obwohl sie wesentlich näher an Landscheid-Burg liegt. Zu erreichen ist die Ranzenmühle entweder über Landscheid-Burg oder über Hupperath. Dort werden am Tag des Offenen Denkmals Hinweisschilder mit der Anfahrtbeschreibung angebracht. In Burg an der Durchfahrtstrasse B50/Mühlenweg; in Hupperath am Bergweilerweg 8.) Wanderer können vom Hotel Viktoria in Landscheid-Burg die Mühle nach etwa einem Kilometer Fußmarsch erreichen.

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