AUSLESE

Die Mosel muss sich nicht fürchten, wenn… Die Winzer in Rheinland-Pfalz setzen wieder auf Weißwein; der Rotweinboom neigt sich dem Ende zu, meldet die Landwirtschaftskammer. Das war eigentlich zu erwarten.

Vor allem in den beiden größten Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz haben die Winzer in den vergangenen zehn Jahren ganz auf Dornfelder, Spätburgunder, Portugieser, Regent & Co. gesetzt. Die Rotwein-Anbauflächen haben sich in beiden Gebieten seit 1997 auf knapp 18 000 Hektar fast verdoppelt. Und die Winzer haben viel Geld damit verdient. Doch einer Hausse, das wissen die Börsianer, folgt stets eine Baisse. Die Preise für Rotwein sind wieder deutlich gesunken - eine Folge des Überangebots und einem Trendwechsel hin zum Weißwein, vor allem zum Riesling hin. Die Pfälzer und Rheinhessen reagieren entsprechend. Nun setzen sie auf Riesling. Vor vier Jahren waren in Rheinhessen noch 2632 Hektar mit Riesling bestockt, aktuell sind es 3456. In der Pfalz ein ähnliches Bild: Die Rieslingfläche hat sich dort seit 2003 um knapp 500 Hektar auf 5242 Hektar vergrößert. Damit hat die Pfalz mit der Mosel gleichgezogen. Voraussichtlich bereits im kommenden Jahr darf sich die Pfalz Deutschlands größtes Riesling-Anbaugebiet nennen. Das ist für die Mosel nicht weiter tragisch, wenn sie die konsequenten Qualitätsanstrengungen der vergangenen Jahre fortsetzt. Die Prämierungen und Preise bei wichtigen Wettbewerben und die Bewertungen in den großen Weinführern sind eine großartige Bestätigung dafür. Damit es zu Recht heißt: Der beste Weißwein der Welt ist nicht nur einfach der Riesling, sondern der Steillagen-Riesling von der Mosel.

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