Den Genuss zelebrieren

Weihnachten ist eines der höchsten christlichen Feste im Jahr. Es ist das Fest der Geburt Jesu und damit der Menschwerdung Gottes. Aber Weihnachten ist, auch wenn dies oft kritisiert wird, ein Fest des Genusses und der Sinne.

Eine üppige Festtafel gehört für mich zu Weihnachten wie der Besuch der Christmette. Da wird in den Küchen blanchiert und tranchiert; da wird gedämpft, gekocht, gebraten und geröstet. Und natürlich gehört zu einem Festessen auch ein besonders guter Wein. Den Weingenuss sollte man ebenso zelebrieren wie das festliche Menü. Schon Tage vor dem Fest begutachte ich meinen kleinen Weinvorrat (der im Übrigen immer zu klein ist) und überlege mir, welchen guten Tropfen ich meiner Familie und den Gästen kredenzen will. Den Rotwein, diesmal ein im Barriquefass gereifter 2003er Spätburgunder von der Mosel, hole ich frühzeitig aus dem Keller, damit er gemächlich Wohnzimmer-Temperatur erreicht. Eine Stunde vorher fülle ich ihn in eine Karaffe. Das ist nicht nur optisch ein Genuss, es hat auch den Effekt, dass sich die Aromastoffe noch besser entfalten können. Mehrere Flaschen meines aktuellen Lieblingsweins, eine frisch-fruchtige, trockene 2005er Riesling-Spätlese aus meinem Heimatort Pünderich, stelle ich in diesem Jahr eine Stunde bevor ich sie öffne vor die Tür. Dann ist er wunderbar kühl, und das Fest kann beginnen. Winfried Simon

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