Den Nutzen nicht vergessen

Die zahlreichen Artikel der "Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn" sollen wohl den Eindruck erwecken, als wäre jede(r)mann gegen diesen Flughafen. Dem ist aber nicht so. Ich bin nicht gegen die BI, diese sollte ihre Tätigkeit jedoch auf Aufklärung anstatt Anstacheln der Mitbürger beschränken (da auch nach meiner Ansicht der Informationsfluss der Behörden nicht immer ausreichend ist).

Dass die Bürger von Osann-Monzel erst durch die jetzige Info-Veranstaltung der BI "aufgeschreckt" wurden, beweist doch, dass diese bisher ganz gut geschlafen haben, obwohl auch jetzt bereits Nachtflüge stattfinden (bis 0.30 Uhr meiner Kenntnis nach). Als Bürger von Morbach-Gutenthal wohne ich ebenfalls in einer direkten Einflugschneise und kann bestätigen, dass anfangs der Fluglärm zwar ungewohnt, jedoch jetzt gar nicht mehr wahrgenommen wird. So ergeht es der Mehrheit der Bürger der betroffenen Ortsgemeinden. Ist man/frau abends nach intensivem Arbeits- und Freizeitvergnügen ausgelastet, schläft man den Schlaf der Gerechten. Alle anderen können ja ihren Fernseher lauter stellen. Wo waren die BI und die "aufgeschreckten" Bürger der letzten 50 Jahre, als lautstarke Tornados tagaus, tagein über unsere Köpfe hinweg flogen? Als an der Mosel Arbeitender bekomme ich gerade die letzten Wochen die (notwendigen) Hubschrauberspritzungen über den Weinbergen mit. Diese Maschinen sind lauter als die modernen Flieger, sind nicht nur laut für die den schönen Moselhöhenweg entlang wandernden Touristen, sondern auch gesundheits-gefährdend. Doch beides nehmen wir als Weinliebhaber "nicht meckernd" hin. Es sei die Frage erlaubt, ob Osann-Monzel auch gegen den Flughafen Hahn wäre, läge diese "Jobmaschine" auf deren Gemarkung? Mir gefiel ein Bericht im TV vor einigen Monaten, als ein englisches Ehepaar vorgestellt wurde, das die Billigflüge von London zum Hahn nutzte, um die Mosel kennen zu lernen, mittlerweile durch Hauskauf in Neumagen-Dhron heimisch wurde und heute den Flugplatz Hahn nutzt, um Kurzausflüge in die alte Heimat zu nutzen. Wenn man will, kann jeder seinen Nutzen in einem nahe gelegenen Flughafen sehen, statt sich selbst das Leben schwer zu machen. Ein modernes und angenehmes Leben besteht nicht nur aus Bürgerinitiativen und "dagegen sein", sondern aus dem Miteinander leben, wozu auch ein paar Unannehmlichkeiten gehören! Helmut Bauer, Morbach-Gutenthal

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort